29. Dezember 2015

Empties und Kaputties

Manche ungeliebten Pflege- und Schminkprodukte nehmen uns die Bürde des Aufbrauchens ab, indem sie einfach kaputtgehen. Danke dafür, das erlöst mich auf dem Teufelskreis des stupiden Konsumenten:

Ich mag das nicht!
Aber ich hab Geld dafür bezahlt.
Und es hat Ressourcen gefressen.
Wegwerfen wäre dekadent.
Und früher hatten wir ja nix.
Ich werde es aufbrauchen.
Jedesmal, wenn ich es benütze, denke ich:
Ich mag das nicht!

Der Loop wird endlich unterbrochen, wenn das Zeug leer ist. Als Katharsis darf man dann ein Empties-Foto auf seinem Blog posten und selig darüber meditieren. Sind wir nicht alle ein bißchen sehr dämlich?

Leer oder bäh.

Biotherm Lait corporel: stammt noch aus den Zeiten, in denen ich bei Douglas die Goodie-Codes voll ausnutzen wollte. Inzwischen hasse ich das Wort Goodie leidenschaftlich, genauso wie das türkise D. Die Flasche ist also fast fünf Jahre alt und endlich leer, Pflegewirkung ist gut, keine Frage, aber wer zahlt ernsthaft 20 Euro für eine Körperlotion? Ich sollte mich schämen und tue das jetzt ausgiebig.

Dove DermaSpa Körperlotion Probe: pflegte gut und zog schnell ein, riecht für mich etwas seltsam. Schön, brauch ich nicht!

Innisfree Tuchmaske Manuka Honey: ich liebe die Tuchmasken, war gespannt auf die mit Honig. Irgendwie roch sie nach Alkohol, auch wenn sie gut gepflegt hat stört mich das. Immerhin, eine Variante gefunden die ich nicht mag.

Maybelline Fit me Concealer: noch nicht leer, sieht aber inzwischen ekelhaft aus. Seit ich ihn mit einer RealTechniques Blending Brush auftrage finde ich ihn sogar noch besser, tolles Produkt für wenig Geld! Schon nachgekauft.

JoliFin Nagelhaut-Entferner: tut seinen Job nicht und ist laut Warnhinweisen ungefähr so gesundheitsschädlich wie Arsen. WTF? War in einem Tauschpaket, jetzt weiß ich wieso. Ab in den Eimer - oder muß ich das Zeug zur Gefahrstoffsammelstelle bringen?

Rodial Glam Balm Lip: riecht inzwischen ranzig. Die Tube war bei Erhalt halb voll, ein Riesennepp. Warum sollte man sich das nochmal anschaffen? Wäre es nicht in einer dieser Aboboxen gewesen, um die sich freizeitkranke Konsumgläubige kloppen, ich hätte es nie angeschafft. Schön daß der Balm seine Wertigkeit bewiesen hat.



Das Endziel dieser Übung ist, daß ich eines fernen Tages eine leere Shampooflasche einfach wieder in den Müll werfen kann, ohne sie vorher zu fotografieren...

27. Dezember 2015

Enger werdende Kreise

Das Jahresende naht, und da ich am Monatsletzten wahrscheinlich sehr beschäftigt sein werde und am Monatsersten sehr matschig nutze ich den Sonntag um ein Jahresfazit in der Halbzeit meines Experiments zu ziehen. Kurzfassung: beste Idee ever! Und nun die bebilderte Langfassung.

Vorweg ein kleines Bild, um die momentane Lage zu zeigen:

Whoa!

Jepp, wir liegen in den letzten Zügen. Sechzehn Kleiderbügel hängen noch auf der Stange, vier Paar Pumps stehen davor, zwei Paar Stiefel daneben und auf dem Gitter und überall sonst verteilen sich vier Handtaschen. Drei neue Sachen warten auf Ausgang, darunter eine sinnfreie, aber wunderschöne Glitzerhandtasche von Zara und ein beigefarbenes Etuikleid desselben Herstellers. Dazu noch ein Paar schwarze spitze Pumps von Mango. Nicht zu fassen, der senfgelbe Mantel wartet immer noch auf seinen Einsatz. 

Bei einigen Teilen wundert es mich, daß sie noch dahängen, andere sind wiederum Ausgehklamotten die nur zu bestimmten Anlässen ausgeführt werden. Dieser weiße Kleiderständer von Ikea hat mich übrigens gerade mal 15 Euro gekostet, das Ding hat sogar Rollen und kommt sicher immer mal wieder zum Einsatz, auch wenn mein Experiment beendet sein wird.

Sieht von hinten genauso gut aus.

Wie groß der Raum auf einmal ist! Ich kann übrigens gut verstehen, warum so viele Mädels von offenen Kleiderstangen begeistert sind. Es sieht schick aus (wenn man Ordnung hält und gleichzeitig nicht zu viel Kleidung hat), man erfasst alles mit einem Blick ohne eine Tür oder mehrere öffnen zu müssen und nichts geht über Tageslicht.
Nachteile sind das potentielle Ausbleichen der Kleidung, Staub und der Zwang, immer schön aufräumen zu müssen. 

Verschwindende Klamottenstapel.

Endlich ENDLICH habe ich es geschafft, einen Klamottenstapel abzutragen. Es sind sogar zwei geworden: als erstes ging die letzte Jeans, eine seltsame Nummer mit schwarz-khakigrüner Acid-Waschung (???), die ich mir in einem Anflug von Individualismus mal angeschafft habe. Das Ding ist zu lang, mit nichts zu kombinieren und skinny fit. Ich hasse skinny fit. Warum höre ich nicht auf mich?
Der zweite Stapel ist ein bißchen geschummelt, denn ich habe die letzten vier T-Shirts mit dem verbleibendem Lammwollepullover verheiratet. Schuld ist der Winter, der uns diesmal im Stich lässt. Die wollene weinrote Tragbar-Sauna ist von Uniqlo und beschert bei Plusgraden mühelos den Hitzetod, insofern sammelt sie leider wahrscheinlich noch etwas Staub.

Neu dazugesellt haben sich zwei Dekoboxen mit eingerollten Strumpfhosen und Feinstrümpfen, die ich diesen Winter alle zu killen gedenke. Menschen mit meiner Körperkontrolle stehen auf Kriegsfuß mit Nylonstrümpfen, aber meiner Meinung nach gehört es zum Erwachsensein dazu, sich auch mal in feiner Kleidung unfallfrei durch einen Tag bewegen zu können. Ich bin noch im Training.

Serious shoes.

Und nun ist auch Platz vorm Schuhschrank für bessere Fotos. Die versammelten Päarchen sind alle bekannt, da ich Urlaub habe dürfen sie sich ein paar Tage ausruhen.

Why so serious shoes?

Adlerauge sieht, daß ich ein Brett ausgehängt habe, auf dem nun die Stiefel stehen. Warum das? Es gibt kein drittes Schuhschrankfoto, in einem Anfall von Optimismus habe ich beschlossen, daß ich maximal 28 Paar Schuhe im Winter brauche. Die Schneestiefel für den Einbruch der nächsten Eiszeit nicht mitgerechnet, die stehen im Keller neben den gebunkerten Lebensmitteln... und deshalb ist der dritte Schrank nun leer, der Inhalt in den zweiten gewandert. Zähneknirschend habe ich die taupefarbenen Wildlederboots eingetragen, nachdem ich sie mehrfach imprägniert habe und extrem aufgepaßt hab, wo ich hintrete. Beim Aussteigen aus meinem Auto habe ich dann die Spitze des linken Schuhs verdreckt. Hurra.
Im Frühjahr/Sommer genehmige ich mir übrigens wieder 32 Paar.

Überraschung!

Neue Ansicht meiner ungezeigten Mittelkonsole. Die Taschen sind alle getragen, in den Kisten lagern Sommerschuhe und Ausgehkleider, die alle noch ein sehr hohes Risiko fahren. Weiter oben meine Sammlung von Sonnenbrillen und Halstüchern/Bikinis in den gestreiften Hutboxen. Da muß ich noch ran, aussortieren.

Wintersonnenschatten.

Schön aufgeräumt meine Freizeitkleidung, ich sehe da einen schwarzen Rock der mich ein wenig nervt. Alles was nervt lebt gefährlich.

Schlafende Arbeitskleidung.

Und weitergehen, gibt nichts zu sehen.

Poncho neben Kimono, East meets West.
Ein bißchen mehr Platz wäre gut, die Mäntel erdrücken die Kleider. Mein Aufbewahrungskonzept ist noch nicht optimal, bis das Experiment vorbei ist muß es eben gehen. Wenn ich den dritten Schuhschrank rauswerfe ist Platz für eine Kommode, dann können die Schubladenelemente aus dem Schrank raus und ich kann die Kleider zu den Freizeitklamotten hängen. Sokoban im Schrank.

Finally - a place to rest.

Speziell für euch das letzte Eckchen meines Ankleidezimmers. Neben dem Sessel stehen ein paar Schuhschachteln mit Sandalen und Peep-Toes, die es im Sommer nicht geschafft haben und die bis Juni eine letzte Chance kriegen. In den Tüten sind Halstücher und Dessous, die auch noch nicht aufgetragen sind. Ich bin ziemlich erleichtert, daß ca. 80% meiner Garderobe aber bereits durch sind - ob sie jetzt im Schrank gelandet sind oder Flugtag hatten.

Wie geht es weiter? Wenn der Winter noch kommt (und davon gehe ich aus) warten noch einige Handschuhe und Schals auf ihren Einsatz, Silvester darf die Partykleidung mitmischen und ansonsten versuche ich weiter, zu nutzen was vor meiner Nase liegt/hängt oder mich endlich davon zu trennen. Aber es soll ja spannend bleiben, also gibt es eine neue Regel:

Für jedes Teil, das reinkommt, muß ein anderes gehen.

Verschäfte Regel: in der Kategorie bleiben. Kleid gegen Kleid, Pumps gegen Pumps, Sonnenbrille gegen Sonnenbrille. 

Das hat im November ganz gut geklappt (Post folgt), ich bin mit der Größe meiner Garderobe vollends zufrieden, eklatante Mängel sehe ich momentan nicht und schließlich will ich es mir nicht so einfach machen, neues Zeug anzuschleppen. Vielleicht ergibt nicht jeder eins-zu-eins-Ersatz Sinn - ein neuer Rucksack gegen eine alte Partytasche wäre hilfreich, eine neue Partytasche zu den siebenundachtzig vorhandenen ist nicht hilfreich - also lasse ich mir ein Hintertürchen offen. Trotzdem rechne ich mir eine gute Chance aus, daß ich das hinbekomme.

Und jetzt ab in den Sale! Willenskraft testen!








22. Dezember 2015

U for basics

Basics. Die Nemesis des Spaßkäufers. Kosten normalerweise ordentlich Geld, wenn sie eine Weile halten sollen, begeistern nicht sofort weil sie unauffällig und einfach sind (hence the name) und sind unglaublich schwer zu finden. Oder hat jemals eine Frau in der Geschiche der Menschheit ein schwarzes schlichtes T-Shirt in den Läden gefunden, als sie danach gesucht hat? Nein!

Wenn ich versucht habe, Basics zu shoppen, sagen wir eine schmucklose Jeans, bin ich entweder

a) mit einem großflächig geblümten Trenchcoat nach Hause gekommen

b) nach vierstündiger frustrierter Sucherei mit einem überteuerten Kompromiß zur Kasse gestapft, der ein halbes Jahr später ungeliebt aus dem Kleiderschrank geflogen ist

c) im Eiscafé gelandet, weil ein Schwarzwälder Kirsch-Becher die Welt schon immer etwas besser gemacht hat

oder

d) all of the above.


Das war die Lage, bevor ich in Tokio in den Uniqlo-Flagshipstore geraten bin. Seitdem kann ich in 90% aller Fälle von Basics-Mangel auf den freundlichen Japaner zurückgreifen. Preis und Qualität stimmen nicht, denn ich bin der Ansicht für die geforderten Preise zu gute Qualität zu erhalten. Vor allem wenn wieder heftig reduziert wird, und das wird oft. Genug des Lobes, hier meine Top 5:

Japan 5.

Taupefarbene Daunenjacke: Teil der Serie Ultra light down, sie hat einen Reißverschluß und zwei Seitentaschen, die ebenfalls über einen Reißverschluß schließen. Die Reißverschlüsse sind sehr leichtgängig und fein, trotzdem stabil. Nichts, was einem den Schal zerfetzt oder die Fingernägel verkratzt. Die Jacke hält schön warm, für eisige Temperaturen ist sie aber zu leicht, ich trage sie im Herbst. Da sie sich miniklein zusammenrollen läßt (ungefähr die Größe eines Knirps-Schirms) nehme ich sie gern auf Reisen mit, da sie im Koffer so gut wie keinen Platz wegnimmt. Ich habe die Jacke im November 2013 in Tokio für umgerechnet 40 Euro gekauft.

Hellblaue Viscosebluse: federleicht und bügelfrei! Die Bluse hat einen Maokragen und an der Vorderleiste einen einzigen Knopf. Sie fällt seidig-locker und bauscht nicht an der Taille, was ich bei Blusen und Hemden hasse wie die Pest. Da ich eine recht weibliche Figur habe trage ich ungern klassische Hemden, jeder kennt das Problem der klaffenden Knopfleiste. Man mag es kaum glauben, bequem ist das gute Stück auch noch. Die Bluse habe ich Anfang Februar 2015 in Seoul für umgerechnet 24 Euro gekauft.

Blaugraues Top mit eingearbeiteten Cups: das war die Entdeckung des Jahres für mich, kein Spaß. Mein Brustkorb ist relativ groß, weshalb ich immer Streß mit BHs habe. Entweder rutschen die Träger ständig runter (toll, wenn man im Meeting sitzt), das Brustband schneidet oder die ganze Chose wandert immer höher. Nervig ohne Ende. Diese Tops hier haben kein Brustband, sondern die Cups einfach in der Vorderseite eingenäht. Hier gezeigt ist die Variante Spaghettiträger, ich habe sie aber auch als Tanktop-Variante. Kann man sich eine Welt vorstellen, in der man nicht ständig am BH rumzuppeln muß? Jetzt ja. Gekauft habe ich das Top mit vielen anderen im November 2013 in Tokio für umgerechnet 10 Euro.

Graue Strick-Strümpfe: unsexy ohne Ende mag man jetzt denken, aber die Dinger sind schick. Vor allem über einer Strumpfhose oder als Hausschuhersatz, denn sie sind aus Heattech-Material. Das ist ein Textilgemisch, welches Uniqlo für verschiedene Produkte nutzt und welches sehr dünn ist, aber trotzdem gut warm hält. Es gibt Longshirts, Unterhemden, Pullover und Sweatshirts, ja sogar Trainingshosen aus Heattech. Die Socken habe ich mir letzten Monat im Uniqlo-Onlineshop bestellt, zwei Paar haben 10 Euro gekostet.

Anthrazitfarbener Kaschmirschal: ein Beispiel für den seltenen Gebrauch von Mustern bei Uniqlo. Als ich damals in Japan war habe ich für meine ganze Familie Kaschmirschals gekauft (ja, ich war ein bißchen sehr begeistert), und das Kaschmir von Uniqlo ist wirklich von sehr guter Qualität. Zudem läßt es sich leicht pflegen, mag die Waschmaschine und sieht auch nach mehreren Jahren Gebrauch noch aus wie am ersten Tag. Der Schal ist recht neu und stammt ebenfalls aus dem Onlineshop, er hat mich 40 Euro gekostet. Das einzige Teil, welches ich zu teuer fand, aber ich mußte ihn unbedingt haben. Im August hatte ihn ihn auf Fotos der Straßburger Uniqlo-Filiale gesehen und seitdem gejagt.



Zusammenfassend kann ich Uniqlo fast komplett empfehlen, nur was Hosen angeht sind sie ein wenig schwierig. Da die Kleidung für asiatische Frauen konzipiert ist bietet die Marke für uns Europäerinnen hauptsächlich Caprihosen an. :-)

13. Dezember 2015

Ladies cut

Es sind wiederkehrende Routinen: den Kleiderschrank sortieren. Morgens kaffeetrinkend nicht wissen, was man anziehen soll. Will ich Lippenstift tragen und wenn ja, welchen? Für welche Nagellackfarbe hab ich genug Bock, um die leidige Lackiererei durchzustehen? Abends zu undiszipliniert oder schlicht infantil sein, um den Laptop rechtzeitig wegzulegen und mal in Ruhe die Zeit vorm Zubettgehen erleben. Kennen wir alle. Wird allerdings um einiges cooler, wenn jemand den Soundtrack seines Lebens drauflegt. Und damit wir zur Theorie auch ein paar praktische Beispiele haben kommen jetzt meine fünf liebsten genial geschnittenen Youtube-Videos. Check it out and have a great lazy sunday.

Vivianna does makeup - Autumn capsule wardrobe. Simply love the brits!


Hey Claire - The struggle. Cool cat.


Hey Claire - Favorite lipsticks.


Hey Claire - Favorite Nails Inc. polishes.


Vivianna does makeup - Get un-ready with me.

11. Dezember 2015

Staring at my sun

In case you didn't notice: der Stellerator in Greifswald ging gestern erfolgreich in Betrieb, was uns der kalten Fusion einen Schritt näher bringt. Soon...

Quelle ist Youtube respektive das Max-Planck-Institut. Rock on!

6. Dezember 2015

Stillstand ist die Pest

Moin moin, das mühsame Eichhörnchen ist wieder da.

Ich beiße mir zur Zeit etwas die Zähne an den Restbeständen aus, zudem fließt durch irgendwelche Ritzen Neuware zu. In meiner Verzweiflung habe ich angefangen, Röcke zur Arbeit zu tragen. Prompt bekam ich von einer Kollegin ein Kompliment - für meine Schuhe.

Jahreszeitenmix muß noch separiert werden.

Abgesehen davon daß hier noch einige Sommerklamotten rumlungern hat sich der grauschwarze Faltenrock eingeschlichen, der eigentlich zu den Arbeitsklamotten gehört. Da gibts aber keinen Platz mehr. Ansonsten fehlen die paar superwarmen Pullis, die ich verfrorenerweise die letzten Tage dauergetragen habe, und eine Jeans. Nicht sehr kreativ. Aber ich hab ein paar schicke neue Sachen... was ich nicht sollte.

Nah am Optimum :-)

Arbeitskleidung: bald kann ich blind in den Schrank greifen und irgendwas kombinieren, es wird (fast) immer passen. Vielleicht versuche ich mal den artsy-Look und kombiniere die schwarze Bluse zum schwarzen Anzug oder, total crazy, die navyblaue Bluse zum navyblauen Anzug. Man möchte ja nicht zu Mainstream sein.

In need of curation.

Das dritte Abteil wird momentan als Mantelkabinett mißbraucht, dabei hängen hier auch ein paar Kleider. Wenn die Stange mal Vergangenheit ist und ich eventuell einen Schuhschrank wegreduzieren kann kommt eine Kommode in den Raum, dann fliegen die Schubladenelemente in den Schränken raus. Ziel ist, die Kleider dann zu den Freizeitklamotten zu hängen. Ein bißchen sortieren bringt vielleicht den gleichen Effekt.

Und nun der Panoramablick:

Zauberhafte Leere.

Man sieht immer mehr Boden, auch die Kleiderbügel nehmen ab. Adlerauge hat wahscheinlich schon bemerkt, daß sich vier Neulinge aufs Bild geschlichen haben. Alle tragen noch ihr Preisschild, ich schreibe noch einen Extrapost zu ihnen. Erfolgreich reduziert habe ich zwei Röcke, die wie schon erwähnt den Weg ins Büro gefunden haben, eine Organzabluse, ein leichtes Kleid mit halblangen Ärmeln und ein Paar leider etwas unbequeme Pumps. Ich gebe ihnen noch eine Chance, bevor sie auf die Abschußliste kommen.

Dark side of the Kleiderstange.

Drei Paar Partypumps sind noch über, und eine Reihe von Stiefeln. Letztere kommen zum Einsatz sobald es wieder ein wenig kälter ist, erstere in der kommenden Festzeit. Was mich daran erinnert, daß ich noch keinen Plan für Silvester habe. Wie jedes Jahr. Traditionen muß man pflegen.

Noch kein Quadratzentimeter Holz zu sehen.

Die Sportklamotten lachen mich aus, dabei ist eine Garnitur verschwunden. Bei den Pullis tut sich auch nichts mehr, verständlich: da liegen noch ein superwarmer Poncho, ein superwarmer Cardigan und ein unglaublich warmer Merinopulli von Uniqlo, der eigentlich aus der Herrenkollektion stammt und mich ganze 10 Euro gekostet hat. In den Boxem habe ich die Strumpfhosen sortiert, da ich in Schubladen immer ein Chaos veranstaltet hab auf der Suche nach der richtigen (schwer umsetzbar bei mangelhafter Beleuchtung, denn es sind alle schwarz). Ausgeh-Täschchen warten auch noch sehnsüchtig. So sehnsüchig wie ich.

Nix Neues, nur Altes.

Verläßlich und langweilig, weiter geht's. Wobei: ein Paar auf diesem Foto fliegt bald raus weil es drückt. Bieder aussehen und drücken ist eine schlechte Kombination.

Fairerweise.

Ja, ich hab nix gearbeitet und dokumentiere pflichtgemäß auch das. Da stehen Sommerschuhe, und es ist Dezember! Draußen kloppen sich die Vögel am Meisenknödel, morgens kratze ich Eis von der Windschutzscheibe, aber die Peeptoes stehen parat!

Pflege Deine Bestände.

Die dunkelbraunen Stiefeletten von Cos sind erst gestern vom Schuster zurück, sie haben neue  Absätze bekommen. Mir graust vor dem Tag, wenn ich sie wegschmeißen muß. Nicht nur, weil sie teuer waren, sondern weil sie zu fast allem passen was ich besitze und comfy as hell sind.

Sneak peek.

Zwei Gegenstände auf diesem Foto sind neu... Post folgt. Wer allerdings verloren hat ist die Coffret-Bag von Mango, sie ist mir zu unhandlich. Schade, schön ist sie sehr, erinnert mich an eine Hermès-Tasche, welche wohl den Gegenwert meines Wagens hat. Entweder landet sie auf Ebay oder wird verschenkt, dafür daß sie nur einmal zum Einsatz kam war sie nämlich echt kostspielig...

Im Juli habe ich angefangen mit meinem Experiment, jetzt ist es Dezember. Die Stange im Zimmer nervt natürlich, aber das Konzept ist genau das richtige, um seine Sachen auch alle mal zu tragen. Mehrere Personen haben mich vor dem Einfluß der Sonnenstrahlung gewarnt, die Kleider könnten ausbleichen. Somit ist dies leider kein dauerhafter Zustand. Trotzdem kann ich nur betonen, wie hilfreich das Experiment für mich ist. Ich habe in diesem Jahr 82 Kleidungsstücke gekauft, das sind zwar fast 8 im Monat, aber ich zähle Unterwäsche und Socken genauso dazu wie den Cardigan, der einen ausgedienten ersetzt, oder die neue Sonnenbrille. Ich schätze ohne den Budenzauber hier wäre es mehr gewesen, und ich vermisse bisher nichts - ich hab einen ganzen Schrank voll anzuziehen.







5. Dezember 2015

Gone in November

Willkommen zu einer neuen Runde "bin ich froh daß ich das Zeug endlich leerhabe"!

Trickshot!


- Yes to Blueberries Showercream: enthielt Sheabutter und roch angenehm, sehr cremige Konsistenz, feiner Schaum, aber: das ist ein Paradebeispiel dafür, wie man sich mit miserablem Verpackungsdesign komplett aus der Sympathiezone schießen kann. Die Riesenflasche mit 500 ml ist hat einen Wippdeckel, man muß ihn also eindrücken damit der Inhalt durch ein viel zu kleines Loch herausgedrückt werden kann. Dazu ist die Flasche unglaublich stabil - wer zum Teufel hat sich diesen Quatsch einfallen lassen? Jeden Morgen steh ich unter der Dusche, quetsche an dieser unhandlichen Flasche rum (was mit einer Hand fast nicht machbar ist), deren Durchmesser zu groß für meine Hände ist. Und dann knallt das Ding mir runter. Mehrfach. Die Menge an Duschcreme, die ich so zu Tage fördere, reicht meist knapp zum Einschäumen aus. Nein, das ist mir zu viel Arbeit am Morgen für ein mittelgutes Produkt. Nie wieder!

- Lavendel-Badesalz: hab ich halbvoll aus einem Tauschpaket erhalten, hat anfangs noch nach Lavendel geduftet, dann irgendwie nach gar nichts mehr... ganz nett für die Wanne, wenn man mit den Füßén eine Pseudo-Reflexzonenmassage veranstalten will, sonst aber irgendwie nur mäh. Tschüß.

- Le petit Marseillais Badegel Milch: das werde ich vermissen, denn es war wirklich toll. Wunderbarer zarter Duft, stabiler feiner Schaum, und hat sogar die Haut nicht ausgetrocknet. Im Winter bei miesem Wetter genau das richtige, wenn ich mal wieder nach Frankreich komme hole ich Nachschub.

- & other stories Probe Duschgel Sirocco Sands: ich mochte den Duft sehr, wenn ich das nächste Mal etwas im Onlineshop bestelle und gerade in Laune bin kommt das Duschgel mit.

1. Dezember 2015

"Hören Sie auf zu singen!"

Da steht die AfD in Mainz vorm Staatstheater und glaubt, das wäre der richtige Platz für eine Demo. Das Theaterensemble sah das anders und ließ Beethoven sprechen. Faith in humanity restored, episch.

Quelle ist immer gerne Youtube.

28. November 2015

So nicht, Topshop!


Heute am Welt-Kaufnix-Tag ist eine gute Gelegenheit, einmal die Vorzüge des Nichtkonsums vor Augen zu führen: Türe und Schubladen von Kleiderschränken schließen problemlos, der Samstag kann auf dem eigenen Sofa verbracht werden anstatt in unsortierten Kleiderläden mit massenhaft Konkurrenzkunden und immerwährendem Weihnachtsgedudel, und man muß sich nicht mit dem Endgegner des Onlinehandels auseinandersetzen: dem Kundenservice von Topshop.

Da ich mich inzwischen gut kenne behaupte ich erst gar nicht, daß mich mein letzter Kontakt mit den beflissen-inkompetenten Natashas und Josuas und Peters des Textilriesen vom überm Kanal auf ewig davon abhalten wird, dessen Ware zu kaufen. Aber es kommt ziemlich nahe an ewig dran.

Was war passiert? Im April machte ich aus jugendlichem Leichtsinn einen Riesenfehler, den ich mir im Nachhinenin beim besten Willen nicht mehr erklären kann: ich gab eine Onlineorder bei Topshop auf. Zwei Paar Schuhe hatten mein Auge beim nachlässigen Browsen gefangen, und da ich wie die erschreckende Mehrheit der Endverbraucher an Blitzdemenz leide, wenn ich etwas sehe was mir gefällt und was ich mir leisten kann, habe ich sofort bestellt.

Die Ware kam schnell an und ging zu 50% auch wieder zurück, weil sich die Optik bei einem Paar deutlich von der des Produktbildes unterschied. Das zweite Paar gefiel jedoch und erhielt sofort einen Ehrenplatz im Schuhschrank, wo es auf dem Sommer wartete. Ein Paar schwarze Ledersandalen mit Schnürriemchen und recht flachem Keilabsatz, Echtleder, allerliebst.

Topshop-Sandalen Fairy, im Prinzip schöne Schuhe.


Nun der Sommer kam, und ich trug die Schuhe. Genau dreimal. Dann begegneten sie ihrem Erzfeind, Regenwasser. Auf der Straße, also nicht von oben. Und so nahm das Drama seinen Lauf, denn die angebliche Echtledersohle löste sich auf, als ob sie aus gepresstem Papier bestände.

Man ahnt am rechten Schuh schon Böses...


... dreht man sie um bestätigt sich der Verdacht.

Ächte Läder - was ist das internationale Symbol für Presspappe?

Nunja, ich bin kein Experte, aber meiner Ansicht nach sollten sich Schuhsohlen beim Kontakt mit Wasser nicht auflösen. Also schrieb ich den freundlichen Kundenservice von Topshop an und wollte eine Reklamation einreichen. Da natürlich jeder haltlos behaupten kann, seine Schuhe lösen sich auf, habe ich sofort Beweisfotos angeboten. Das war am 23. August. Am 24. August bereits schrieb der Kundenservice, daß ich die Ware zur Prüfung zurücksenden könne. Sei sie fehlerhaft, bekäme ich selbstverständlich mein Geld zurück.

Am 6. September erhielt ich dann per Mail mein Rücksendeformular, nachdem ich über Facebook nachgefragt hatte, wie meine Rekla so läuft. Eine Bearbeitung würde 3 bis 4 Wochen dauern, danach bekäme ich Rückmeldung. Also Ware eingepackt und verschickt. Erhalten hat Topshop die Rücksendung schon zwei Tage später, am 8. September. 

Am 28. Oktober war ich der Ansicht, daß nun 3 bis 4 Wochen vergangen wären und ich gern eine Rückmeldung hätte. Am 29. Oktober bekam ich Auskunft, daß meine Retoure leider nie bei Topshop angekommen wäre. Leider habe ich eine Sendungsverfolgungsnummer, welche das Gegenteil beweist. Nach deren Einsendung wurde mir versichert, daß die Informationen an die zuständige Stelle weitergeleitet wurden (jetzt schon?) und ich innerhalb von 7 bis 10 Werktagen eine Rückmeldung erhalten würde. Das war am 30. Oktober.

Am 12. November war ich der Ansicht, daß jetzt 7 bis 10 Werktage vergangen waren. Also schrieb ich den Kundenservice an, welcher mir erläuterte, daß der Betrag am 30. Oktober erfolgreich auf mein Paypalkonto zurücküberwiesen worden sei. Ein Blick auf mein Paypalkonto überzeugte mich vom Gegenteil. Topshop empfahl mir höflich, mich mit Paypal in Verbindung zu setzen.

Paypal wiederum sagte mir, daß da gar nix überwiesen worden sei, und ich solle mir die Transaktionsnummer geben lassen, anhand Paypal die onimöse Rückzahlung hätte auffinden können.

Also flugs Topshop angeschrieben und nach der Transaktionsnummer gefragt. Das war am 13. November. Ich hab ja auch sonst nix zu tun.
Am 14. November schickte mir Topshop eine PayerID und betonte nochmals, der Betrag sei am 30. Oktober auf mein Konto überwiesen worden. Ich solle mich höflichst mit Paypal in Verbindung setzen. Paypal informierte mich auch freundlich darüber, daß die I****en von Topshop die Identnummer meiner Retoure vom letzten Mai übermittelt hätten. Betrag und Datum seien komplett falsch, und ich hätte null komma nix für meine Reklamation rücküberwiesen bekommen.

Da inzwischen 180 Tage seit meinem Kauf vergangen seien (interessanterweise an dem Tag, an dem Topshop angeblich meine Rückzahlung erfolgreich auf mein Paypalkonto transferiert hat, nämlich am 30. Oktober) konnte Paypal auch keinen Käuferschutz mehr anbieten.

Also schrieb ich wieder eine Mail an Topshop, erzählte was der freundliche und kompetente Paypal-Mitarbeiter mir erläutert hatte und bat freundlich, mir mein Geld zurückzugeben. Das war am 17. November. Am 18. November schrieb mir der Topshop-Kundendienst (der gleiche übrigens, der mir vorher dreimal versichert hätte, daß das Geld am 30. Oktober auf mein Konto überwiesen worden sei, nur damit es hier zu keiner Verwechslung kommt), daß es leider technische Schwierigkeiten bei der Rücküberweisung gegeben hätte.

Ach was.

Naja jedenfalls bräuchte man jetzt meine Visa- oder Mastercard-Daten, um eine Erstattung auf meine Kreditkarte vornehmen zu können. Gefragt, ob ich eine Kreditkarte habe und ob sie von einem der beiden Anbieter wäre hat mich zwar keiner, aber hey, man muß den Leuten ihren Job auch nicht schwerer machen als er eh schon ist.
Da ich die Daten aber auf keinen Fall per Email übermitteln solle (Mensch, das hätte ich jetzt glatt gemacht! Glück gehabt!) werde man mich anrufen, ich solle eine Nummer nennen und einen Zeitraum, in dem ich erreichbar sein. Sie würden zwischen 10 und 17 Uhr anrufen.
Also schrieb ich mal meine Nummer, das erschien mir sinnvoll, und sagte frei ich sei den ganzen Tag erreichbar. Es geschah nichts. Das war am 17. November.

Vorsichtshalber schrieb ich gleich am nächsten Tag, daß ich auch heute erreichbar sei sowie morgen und überhaupt. Gegen elf Uhr machte ich dann den Fehler, daß ich mein Telefon am anderen Ende des Raumes liegenließ anstatt es in der Hand zu halten. Es klingelte. Zweimal. Auch mein Spurt quer durchs Zimmer konnte nichts mehr retten: der Anrufer hatte aufgelegt. Sofortiger Rückruf war zwecklos, denn die Nummer schien sich nicht rückrufen lassen zu wollen. Es klingelte erst gar nicht, der Anruf wurde instantan abgebrochen. Dreimal. Google fand zwar eine alternative Telefonnummer für den Topshop-Kundenservice, aber eine monotone Dame informierte mich, daß "kein Anschluß unter dieser Nummer" sei.

Eine Stunde später erreichte mich eine Email vom Topshop-Kundendienst, daß man nun versucht habe mich ein weiteres Mal zu erreichen. Man bete mich, eine Uhrzeit zu nennen, an der ich erreichbar sei.

Zugegebenermaßen verlor ich hier ein wenig die Contenance und vergriff mich im Ton, indem ich in meiner Antwort das Wort EINMAL in Großbuchstaben schrieb, um deutlich zu machen, mit welcher Häufigkeit Topshop versucht hatte, mich zu erreichen. Außerdem setzte ich unnötigerweise ein Ausrufezeichen hinter die Aufforderung, mir eine Rückrufnummer zu nennen.

Eine halbe Stunde später kam die Antwortmail. Enthalten die nutzlose Rufnummer, die mir bereits Google andrehen wollte, und eine zweite, kostbare Telefonnummer in Großbritannien.

Dort angerufen ging Peter ans Telefon, der nach nur 30 Minuten freundlicher Konversation die Misere meiner Lage erkannt hatte und es im ersten Anlauf schaffte, den Eurobetrag meiner Rückerstattung in Pfund umzurechnen. Die müsse nämlich in Pfund überwiesen werden, geht nicht anders. Weiterverbunden an Joshua durfte ich meine Kreditkartennummer nennen, den Namen und das Gültigkeitsdatum. In bis zu fünf Werktagen sei die Rückbuchung auf meinem Konto ersichtlich, versprach mir der wundertätige Joshua. Dann legten wir auf.

Nur drei Tage später war der 22. November. Ein schöner Tag, aber auch ein trauriger, denn hier ging die endlose Geschichte zu Ende, die ich hier erzählen durfte. Eine krumme Summe, welche allerdings Ähnlichkeit mit der erwarteten Rückerstattung hatte, landete auf meinem Kreditkartenkonto. Und wenn Topshop sie nicht wieder in 4 Wochen einzieht, dann leben wir alle glücklich und zufrieden und hoffen, daß sich unsere Pfade nie wieder kreuzen werden. Ich werde mein möglichstes dafür tun.



15. November 2015

Wenn nichts zu sagen ist

Es ist dunkel geworden da draußen.

Laßt uns zusammenhalten, damit es nicht so bleibt. Zeigt Solidarität mit allen, die trauern, sich fürchten und die auf ein besseres Morgen hoffen nach den schrecklichen Tagen des Gestern. Egal, wo sie sich befinden. In Frankreich, Griechenland, auf den schwarzen Wellen des Mittelmeers oder in den zerstörten Städten Syriens, in Kellern, Zelten, den eigenen vier Wänden oder mitten im Nirgendwo.

8. November 2015

Einer für einen

Das Maß ist voll, die Grenze erreicht. Irgendwann kommt (hoffentlich) für jede von uns Fashionvictims der Moment, in dem die Erleuchtung wie der Blitz einschlägt. Dann steht man vorm eigenen Kleiderschrank und sagt im Geiste zu sich selbst die magischen Worte "ich habe genug Klamotten".

Nicht, daß damit die Lust auf Neues plötzlich verschwunden wäre, nein! Die besteht immer noch, und es ist die vornehme Pflicht und Aufgabe, dieselbe im Zaum zu halten. Aber allein die Erkenntnis ist der erste wichtige Schritt in Richtung Nirwana. Sobald man dies beherrscht erhält man Zutritt zur nächsten Bewußtseinsebene des Konsumenten - man erkennt eine Notwendigkeit, Dinge zu ersetzen. Und zwar ohne sich in die eigene Tasche zu lügen.

An diesem Punkt wähne ich mich seit geraumer Zeit, und so schreibe ich mir seit ein paar Wochen die Maxime auf die Fahnen, nur noch zu ersetzen. Streng mathematisch ausgelegt heißt das: für alles was reinkommt, muß was anderes raus. Ich halte meinen Anspruch hoch und bleibe dabei in der Kategorie, sogar in der Unterkategorie. Untenstehendes Set veranschaulicht meine Überlegung.

Versus
Es kann jeweils nur einen geben.


Rechts im Bild ist der Status quo zu sehen: ein navyblauer Strickcardigan von Zara, ein paar bleigraue Wildlederwedges von Esprit und ein paar "praktische" Pumps von Tamaris. Links ihre möglichen Nachfolger und direkten Kontrahenten: ein marineblauer Cardigan von Mango, ein paar taupefarbene Wildlederbooties von Esprit und ein schwarzes Paar Pumps von Mango. Die Einzelanalyse:

Der Cardigan von Zara ist fünf Jahre alt, ich mag ihn eigentlich sehr gern aber er pillt und fusselt wie die Hölle. Langsam sieht er ziemlich abgeratzt aus. Außerdem haßt ihn mein Mitbewohner. Sein potentieller Nachfolger besteht zwar auch hauptsächlich aus Akryl, ist aber flach gewebt. Und, zugegebenermaßen, um einiges stylischer.

Die Wildlederwedges von Esprit sind bequem und sehr leicht, leider hat sich bei einem die Innensohle gelöst und rutscht beständig runter. Davon brennen mir die Fußsohlen nach einer Weile. Außerdem sind sie etwas tief ausgeschnitten, sodaß sie am Fuß wackeln. Die Booties sind ebenfalls von Esprit, aber verdammt teuer. Außerdem habe ich Angst, daß sie schnell Flecken kriegen. Und ich bin etwas ratlos, wie ich sie kombinieren soll. Die Farben sind allerdings wunderschön.

Die Tamaris-Pumps waren ein Basta-Kauf, als ich dringend mal wieder Schuhe für auffe Arbeit brauchte. Sie sind gepolstert und Echtleder, sehen aber plump aus. Der rechte Schuh schneidet am Ausschnitt ein. Die Mango-Nummer ist sicher nicht bequemer, sieht aber eleganter aus. Feinstrumpfsöckchen muß ich eh für beide tragen, also give it a try.

Die drei Schönheiten sind auf dem Weg zu mir, mal sehen wer im Kampf alt gegen neu als Sieger Einzug in die Schränke hält.

3. November 2015

Los im Oktober

Vorratspackungen. Das Kryptonit des Schwaben, für das er genauso anfällig ist wie für rote Sale-Etiketten, Rabattgutscheine oder Produktzugaben, neudeutsch "Goodies" genannt. Merken wir eigentlich, wie unsere Sprache analog zu unseren Hirnen verblödet? Goodies?? Ernsthaft???

In den letzten Wochen bin ich den permanenten Verlockungen widerstanden und habe alte Sünden aufgearbeitet, sprich: einige Riesenverpackungen geleert. Nichts nervt mehr als eine Schaumbadflasche, die schon so lange in Gebrauch ist daß sie zwei Badezimmer kennt. Aargh!

Tschö, die Mehrheit werde ich NICHT vermissen!

- John Frieda brilliant brunette Shampoo und Spülung (nein, nicht Conditioner! auch wenn das drauf steht!): beide sehr gut, ich nutze sie gerne, aber: das Zeug kostet im Set 15 Euro. Was zur Hölle hat mich geritten, daß ich mir gleich zwei Sets als Vorrat angelegt habe, und inzwischen drei Jahre gebraucht habe um diesen Vorrat zu erschöpfen? Ganz klar mein altes schwaches Ich, das bei Douglas den Mindestbestellwert für irgendein idiotisches Goodie erreichen wollte. Asche auf mein Haupt, das ich mir in Zukunft mit Balea-Shampoo zu einsfuffzich waschen werde. No Nachkauf.

- Etude House Pomegranate Sheet Mask: Etude House ist designtechnisch die Anna Sui Koreas. Alles ist putzig/niedlich/kawaii verpackt, aber die Produkte sind auch gut. Die Maske sollte Feuchtigkeit spenden und das hat sie auch getan, da ich aber nicht weiß wann ich das nächste Mal nach Seoul komme setze ich mal ein Fragezeichen dahinter.

- Innisfree Acai Sheet Mask: klasse Produkt, kaufe ich sicher nach, aber mein Vorrat an Tuchmasken ist riesig und variantenreich, ich muß erstmal acht andere Sorten ausprobieren. Kommt aber definitiv in Frage.

- le petit Marsellais Schaumbad Olivenöl und nochmalwas: hat himmlisch gerochen und einen zarten, aber haltbaren Schaum ergeben. Ich gehöre zu den Leuten die solange in der Wanne liegen bis die Wassertemperatur wirklich wirklich nicht mehr angenehm ist, und der Schaum hat länger gehalten als ich! Das will was heißen! Das nächste Mal in vive la France werde ich mir wieder eine Flasche holen, aber die Größe ist schon eher etwas für Vielbader.

- & other stories Mediterrenean Body Lotion: war im Prinzip ein guter Gedanke, der Duft der stories-Pflegeprodukte ist ja immer etwas ganz besonderes. Leider habe ich nach einer Weile nicht mehr die Blumen des Mittelmeeres herausgerochen sondern Gummibärchen, und das kann einem morgens enorm auf die Nerven gehen. Die Pointe: ich hab noch eine zweite Flasche. Mal sehen ob die ein gutes Geschenk hergibt...

- CadeaVera Ampulle Hyaluron Booster: ich würde ja mehr von dem Zeug verbrauchen wenn in einer solchen Ampulle nicht viel zu viel für mein Gesicht (inklusive Hals) drin wäre. Wie großflächig ist eigentlich das Antlitz einer CadeaVera-Durchschnittskonsumentin? Immerhin reißt das Produkt kein Loch ins Budget, aber Verschwendung ist das schon irgendwo.

1. November 2015

Nachts sind alle Katzen grau

Bis auf die schwarzen.

Draußen wabert der Nebel vorbei, die leuchtend gelben Blätter liegen mehrheitlich auf dem Boden statt an den Bäumen zu wedeln, und bei mir setzt der Spätherbsteffekt ein: ich investiere Geld in Badeöl, Strick und Spitzendessous. Eine Art Trotzreaktion, worauf auch immer. Vielleicht weil man sich jetzt am liebsten hinter mehreren Lagen Flanell, Kaschmir und Wolle vergraben will und doch noch etwas filigranes tragen möchte.

Die hauchzarten Neuzugänge aus luftigem Nichts zeige ich hier nicht, so exhibitionistisch bin ich noch nicht unterwegs. Stattdessen ein Lagebericht vom Hauptquartier, sprich dem "Ankleidezimmer". Klamottenraum hört sich so konsumopfermäßig an.

Mit Absicht.

Die Schuhe sind rapide weniger geworden, sie passen jetzt alle in eine Reihe. Man merkt daß ich mir wirklich Mühe gebe, auch die etwas schwierigen Paare selbst in meinen Alltag einzubauen. Freitag hatte ich haselnußbraune Stiefeletten mit kleinem Plateau an und meine Kollegen teilweise überragt. Die haben schön blöd geschaut.

So leer irgendwie.

Ich mag es ja kaum glauben, aber sogar die Kleiderstange lichtet sich merklich. Die Mehrheit der Teile, die noch draußen sind, gehört darüberhinaus noch zu meinen Lieblingen. Piece of cake also, eigentlich. Die graue Plaidjacke und der dunkelbraune Ledermini sind übrigens schon ins Lager der Sieger gewechselt, am Wochenende kommt mir keine Hose an!

Zu viel ist nicht genug.

Hurra, ein weinroter Faltenrock! Kaum wollte ich unbedingt einen kam Mango zehn Tage später mit diesem wadenlangen Schmuckstück in die Shops. Preis, Material, Farbe - alles perfekt. Wäre ich jetzt eitel würde ich sagen, ich bin dem Trend voraus und habe ein Gespür für das, was kommt. Wäre ich paranoid käme ich mir jetzt beobachtet vor. Leider bin ich realistisch und weiß, daß ich einen unglaublich gewöhnlichen Geschmack habe. Schade.

Rush hour.

Wenn Dein Businessklamottenschrank mal aus allen Nähten platzt, ganz im Gegensatz zum Nachbarabteil mit den Freizeitkleidern, wird es Zeit, Dein Leben ernsthaft zu überdenken. Ich weiß ja schon daß ich zu viel arbeite, auch wenn ich viel Spaß daran habe und wirklich gut Geld verdiene. Aber irgendwie ist mir das unheimlich. Dieses Bild macht mir auf eine seltsame Weise ein schlechtes Gewissen. Bin ich auf die dunkle Seite gewechselt?

Meine Hobbies sind...

Jede Menge Jacken und Mäntel, wo sind die Kleider? Das lilafarbene ist ein Sommerkleid und muß raus in den Winterschlaf, tatsächlich habe ich es erst gestern seit langem mal wieder geschafft, ein Kleid zu tragen. Auf dem Brett über der Stange meine Schlafklamotten. Wenn man sich den Stapel anschaut scheint das meine liebste Freizeitbeschäftigung zu sein. Macht sich nur nicht gut im Poesiealbum.

Skandal!

Was ist falsch an diesem Bild? Ist es der schief aufgehängte Yutaka ohne Taillenbänder? Der Schlafsack, der ein eingerolltes Regencape ist? Die Sammlung glitzernder Abendtäschchen, die langsam verstauben? Nein, die häßliche Wahrheit versteckt sich im Stapel Sportkleidung, der seit Anfang Oktober nicht kleiner geworden ist.
Keine weiteren Fragen, euer Ehren.

Noch alle Schuhe im Schrank.

Schön, ihr seid auch vollzählig. Neu dabei die schwarzen Lackpumps rechts mitte unten, in denen ich aus unerfindlichen Gründen immer einkalte Zehen habe. Gestern standen plötzlich Halloweenkinder vor unserer Tür, da mußte ich schnell in ein Paar Schuhe schlüpfen und die Tür öffnen. Gesungen haben sie auch. Da gibt man doch gern seine letzte Tafel Schokolade.

Falscher Ort, falsche Zeit.

Nope, das ist nicht mehr zeitgemäß. Nur hab ich nicht so viele Winterschuhe, um den Schrank aufzufüllen. Es hat keinen Sinn: wir werden in die Karibik ziehen müssen.

Warm und schick.

Die mittelbraunen Stiefeletten links oben sind von Gant und waren mit 35 Euro verdächtig günstig. Ein Glücksfund bei TK Maxx, aber leider sind die sehr selten. Das kleine Plateau hält außerdem die Kälte fern von den Füßen. Wir werden sehen, wie sich die Treter bei vereisten Gehwegen bewähren.

Jo, im Vergleich zum letzten Post sieht man tatsächlich Fortschritte. Ich freue mich nach wie vor auf die Sachen, die noch vor den Schränken liegen und hängen, und habe auch Spaß am Einräumen. Im direkten Vergleich mit neuer Kleidung, die doch immer mal wieder im Online-Warenkorb landet stelle ich immer wieder fest, daß das was ich habe schwer zu schlagen ist. Sogar das Kombinieren fällt mir leichter. Win win win?




27. Oktober 2015

Korean Connection

Obwohl ich in einem höchst schwäbischen Mittelstandsunternehmen arbeite habe ich mich Anfang des Jahres recht unvermittelt auf Dienstreise in Südkorea wiedergefunden. Ein klein wenig Wissen über Land, Leute und Must-do's habe ich mir vor meiner Reise dorthin schnell über Google zusammengeklickt, allerdings bin ich zugegebenermaßen recht unbedarft in Seoul aufgeschlagen und hatte dort zuerst einmal einen kompletten Tag Zeit, meinen Jetlag zu bekämpfen. Das habe ich zuerst schlafend im Hotelzimmer getan und danach shoppend in der High Street. Ja, ich schäme mich. Ein wenig.

Dort bin ich relativ bald in einen Innisfree-Shop geraten, der mich schon allein durch die recht auffällige Inneneinrichtung angezogen hat. Die Marke möchte ein Naturkosmetik-Image pflegen und hat sich in Gangnam den Flagshipstore im Gewächshaus-Look hingestellt, inklusive Vogelgezwitscher und einem Hauch von Blumenduft.

Nach einer schnellen Runde im Shop habe ich festgestellt: alles, von dem ich nie wußte daß es mir in meiner Pflege fehlt steht hier bereits zum Verkauf. Die Koreaner sind uns in Sachen Technologie und Hautpflege mehrere Jahre voraus, eventuell sogar uneinholbar. Die vieldiskutierten Sheet-Masken sind ja schon ein alter Hut, denn diese Dinger gibt es längst nicht nur für das Gesicht, nein: die pflegebewußte Koreanerin kann hier Sheetmasken für Hände, Füße, Ellbogen oder den Hals erstehen. Für knapp 80 Cent ein Schnäppchen. Genauso revolutionär ist das farblose Gesichtspuder, das nichts tut als den Glanz zu nehmen und antibakteriell wirkt. Keine Farbe, nur mattieren. Drittes Beispiel: Nose Pack, eine Maske nur für die Nase. Nach 15 Minuten kann man die Maske wie einen Clear-up-Strip abziehen. Funktioniert für mich besser als die Streifen, die ich nie richtig auf die Nase gepresst bekomme.

Warum der Rant? Innisfree liefert seit geraumer Zeit auch nach Deutschland, aber zur Zeit bekommt man die Sachen versandkostenfrei ab 70 Dollar Einkaufswert. Ich habe meine inzwischen arg ausgedünnten Vorräte ergänzt und kann mit ein paar Fotos aufwarten:

Maskenreigen. Mit Hautcreme und Samples.

Die Sheet-Masken = Tuchmasken reichen wohl über den Winter, es sind einige neue Sorten dabei. Ich werde mich einmal querbeet durchprobieren. Unten im Bild die großzügige Probe einer neuen Pflegelinie mit Mineralwasser, in den Flaschen sind Gesichtswasser und Gesichtslotion, in dem Beutel ein 2-Komponenten-Sprudelbad für das Gesicht. Hebe ich mir für den Frühling auf.

Riecht toll, mal wieder Oliven...

Augencreme. Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Creme am Auge gehabt, weil ich auf die ersten Exemplare ausnahmslos mit Brennen, Jucken und entzündeten Lidern reagiert habe. Ich rede mit dir, Body Shop Elderflower Eye Gel! Da will man seiner Haut etwas Gutes tun, und kann dann drei Tage lang nicht sein volles Blickfeld nutzen. Die Wende kam mit Alverde Augentrost, aber für jeden Tag ist sie mir inzwischen zu reichhaltig. Die Olive Real Eye Cream (komischer Name) macht den Job ebenfalls, zieht aber schneller ein. Da ich meine kreative Energie morgens am Schminktisch loswerde muß sie sich mit Lidschatten vertragen, was sie diplomatischerweise tut.

Nur echt mit der Olive.

Passende Gesichtscreme, riecht ebenfalls fabelhaft. Meine Oliven aus dem Glas oder vom Griechen auf'm Supermarktparkplatz riechen anders (eher nach Chilli oder Knoblauch), insofern rate ich jetzt einfach mal daß Olivenblüten so zauberhaft riechen wie diese Creme. Zieht schnell ein, fettet nicht, guter Kauf. Könnte sogar halb naturkosmetisch sein.

Verpackungsopfer-Beute.

Ich habe bereits die Vorteilspackung (200 ml-Version) der "normalen" Volcanic Clay Mask. Die ist wirklich gut, und noch lange nicht leer. Allerdings wollte ich eigentlich den kleinen Tiegel, weil der so gut in der Hand liegt und einen schönen kupferfarbenen Deckel hat.

Ja, ich bin etwas gaga. Manchmal möchte ich Dinge einfach bestellen, weil ich sie mal anfassen möchte. Oder gleich kaufen. Oddly satisfying.





18. Oktober 2015

Good news everyone!

Mein Wochenpost hat Verspätung, in der Zwischenzeit ein Hinweis für die Anhänger japanischer Qualitätsbasics: Uniqlo hat heimlich, still und leise einen deutschen Onlineshop eröffnet. Hätte ich heute nicht unverständlicherweise meinen Spamordner mal gelesen wäre mir dieses Detail entgangen. Seit ein paar Tagen versuche ich einen bestimmten Schal zu finden und bin vorgestern schonmal auf die Homepage von Uniqlo Deutschland geraten und habe mich noch gewundert, warum da jetzt auf einmal Preise an den Klamotten stehen. Daß ich die Dinger somit auch bestellen kann ist mir in meiner geistigen Umnachtung natürlich nicht klargeworden.

Blick aus dem Uniqlo Flagshipstore in Tokyo.

Wie dem auch sei, ich habe sofort zugeschlagen und endlich den dunkelbraunen Ledergürtel ersetzt, den ich seit Jahren vermisse. Momentan ist der Versand ab 30€ kostenlos, wer den Fernöstlern mal eine Chance geben will kann das jetzt günstig tun. Ich stelle in den kommenden Tagen mal meine, sagen wir, fünf Lieblingsteile zusammen. Oder acht. Acht ist eine gute Zahl.

11. Oktober 2015

Reparation

Weil's die letzten Wochen zu ruhig war haue ich die Posts nur so raus. Genau wie meinen Plastikmüll, denn das Ende des Monats verheißt Empties. Und da sind sie auch schon:

Olivenlastig.

Von unten links gegen den Uhrzeigersinn:

- The Body Shop Olive Shower Gel: the best. Ich kann nicht einschätzen ob Oliven so duften (und wenn ja, welcher Teil der Olive so duftet), aber das Zeug ist phantastisch. Alle Duschgele von TBS sind sehr ergiebig, schäumen fein und riechen toll, aber dem hier gehört unwidersprochen der erste Platz. Für alle Ewigkeiten. Ever. Es war vielleicht etwas vermessen von mir, gleich die 900 ml-Variante anzuschaffen. In einen handelsüblichen Duschhalter paßt der Container nicht rein, schon in der handelsüblichen Dusche wird es relativ eng. Da hilft nur umfüllen in einen 300 ml-Mini. Könnte man sich auch gleich anschaffen. Mehr ist mehr. Essie-Nagellackflasche gilt übrigens nur zum Größenvergleich. Ich habe noch nie im Leben einen Nagellack leerbekommen und rechne in diesem Leben auch nicht mehr damit.

- Roberts Acqua distillata alle rose: mein Gesichtswasser der Wahl. Enthält Rosenwasser, hält meine Haut rein, riecht dezent nach Rosen (was auch sonst) und gefällt meinem Mitbewohner so sehr, daß er sich freiwillig positiv dazu geäußert hat. Besitzt Seltenheitswert. In einem Urlaub in Ligurien entdeckt habe ich regelmäßig Angst, daß meine Vorräte mal zur Neige gehen, aber momentan stehen fünf volle blaue Flaschen im Regal und lachen mich aus. Mir übrigens egal, daß Alkohol enthalten ist. Diese Liebe kann nichts trennen.

- Erbario Toscano Crema mani olive: gleich drei Proben aufgebraucht, toll. Leider ist der Geruch nicht so berückend wie der des TBS Duschgels, die Creme pflegt aber gut. Kaufen werde ich sie jedoch nicht.

- Cadea Vera Hyaluron Booster: warum verdammt nochmal habe ich wieder nur einen aufgebraucht? Momentan verwende ich mehr Zeit für die spiegelnde Sauberkeit meines Badezimmers als auf die ausreichende Versorgung meines Gesichts mit Feuchtigkeit. Ich werde alt und spießig. Es muß wieder gelten: mehr Nagellack, weniger Kalkreiniger.

- Erbario Toscano Crema corpo ultra ricca alle rose: enorm reichhaltige Körpercreme mit intensivem Rosenduft. Holla die Waldfee, damit muß man sich wahrscheinlich nur einmal die Woche eincremen. Der Name ist wirklich Programm. Würde ich mir gerne anschaffen, dazu muß ich nur mal kurz nach bella Italia. Interessanterweise fliege ich kommende Woche dorthin auf Dienstreise. Mal sehen ob ich mich für eine Stunde wegstehlen kann. Ich schätze nein.

- Erbario Toscano Crema mani ultra ricca alle rose: auch hier sind alle Rosen drin, reichhaltig und rosig. Da ich in Handcremes schwimme eher ein Kandidat für den Sankt Nimmerleinstag, der demnächst auf einen Donnerstag fallen soll.

- Erbario Toscano Crema mani anti age uva reale: wer schonmal Fanta Grape getrunken hat wird meinen Horror vor Traubenaroma verstehen, also war die Probe die letzte, von der ich mir etwas erwartet habe. Weit gefehlt. Diese Traube riecht himmlisch, die Creme pflegt auch gut, und ich würde sie mir allein deswegen schon anschaffen. Auch wenn ich, wie gesagt, in Handcremes schwimme. Mehr Mut zum Unsinn.

- Essie "With the band": ist neu und nicht leer, dient als Größenvergleich und ist eine tolle Herbstfarbe. Ein Rotton, der nicht knallt und irgendwie sophisticated aussieht. Freu mich drauf.

Aberglaube

Ich könnte mich jetzt rausreden und behaupten, Woche 13 aus Angst vor der schwarzen Katze oder Leitern, die Spiegel zerbrechen, ausgelassen zu haben. Die ungeschönte Wahrheit ist aber, daß ich schlicht keine Zeit hatte bzw. keinen Bock. Ich werbe wegen letzterem für Verständnis, die Tageslichtverhältnisse arbeiten gegen mich (komme selten bis garnicht vor 20 Uhr nach Hause) und zudem scheint die Gravitation innerhalb meiner Umgebung massiv zugenommen zu haben. Wenn ich nach einem Tag auf der Messe nach Hause komme schaffe ich es kaum mehr vom Sofa hoch. Apologies.

Tausche Leinen gegen Flanell.

Bye bye Leinentops und Flatterröcke, der Herbstwind hat euch ausgebootet. Neu im Club ist das Flanellhemd von Uniqlo, ganz links. Dank Auslistung der Sommerteile habe ich genug Platz auf der Stange, die Hemden aufzuhängen. Wer kennt das nicht: Hemd liegt adrett auf einem perfekten Stapel mit anderen Tops, man will eines der unteren, Hemd fällt aus dem Schrank und bleibt als Knäuel on top, bis man es mal anzieht. Wäsche zusammenlegen ist die Pest.

Arbeit essen Farbe auf.

Keine ärmellosen Blusen mehr, keine bunt gemusterten Röcke. Der Businessdress bleibt eintönig, meh. Eigentlich hätte ich gern mal ein paar Powersuits, am liebsten in einem leuchtenden Pflaumenton. Oder weinrot. Aber sowas produzieren die High Street Brands nicht, und für Jil Sander fehlt mir das Kleingeld.

Mehr Jacken, weniger Kleid.

Bis auf ein Bandeaukleid mußten alle anderen in die Winterpause. Dafür habe ich nun eine breite Auswahl an Jacken. Die nächsten Tage kommen noch Mäntel dazu, dann wird es eng im Abteil. Ganz links und so schwarz, daß man ihn nicht erkennt: ein Wollwickelmantel von Mango, anno 2010. Ich wüßte nicht wie ich ohne ihn auskommen sollte, es ist DER Mantel, den man einfach braucht. Wenn er mal kaputtgeht werde ich trauern.

Neutral as hell!

Die Schuhe für mein tägliches Workout, wie schon mal erwähnt liegt mein Büro im obersten Stock. Und dahin laufe ich Treppe, das ist Ehrensache. Die Wildlederexemplare werden bald ebenfalls ihren wohlverdienten Urlaub nehmen, dann ist Stiefelettenzeit.

Aus der Zeit gefallen.

Je weiter oben im Schrank, desto unwahrscheinlicher. Ich kann die Sonnentage noch nicht ganz loswerden, aber langsam sehe sogar ich ein daß die Wahrscheinlichkeit für Sandaletten schon lange gegen null driftet. Nächste Woche seid ihr weg. Unten zweite von rechts übrigens die höchsten Stiefeletten, die ich habe. Von Topshop, Name Africa, heißgeliebt aber wenig getragen weil siehe vorheriger Satz. Meine Skills scheinen sich aber zu verbessern, am Donnerstag bin ich in den schicken Dingern zum Kino gerannt.

Magic four.

Die vier warten auf Gesellschaft, die momentan noch vor dem Schrank steht. Interessantes Problem: Platz für vier Paar Stiefel, vorhanden sind aber fünf. Reise nach Jerusalem für Schuhwerk.
 
Weisheitsgewinn der letzten Wochen ist, daß ich vollauf mit meiner Garderobe beschäftigt bin und um einiges kritischer, was Neukäufe angeht. Gleichzeitig fällt mir aber auch deutlicher auf, was noch fehlt. So habe ich relativ viele Sommerröcke, aber nur zwei Winterröcke. Auch Kleider für die kalte Jahreszeit sind Mangelware. Hier besteht Bedarf, denn ich möchte die kommenden Monate nicht ausschließlich in Jeans verbringen (auch wenn's bequem ist).