8. November 2015

Einer für einen

Das Maß ist voll, die Grenze erreicht. Irgendwann kommt (hoffentlich) für jede von uns Fashionvictims der Moment, in dem die Erleuchtung wie der Blitz einschlägt. Dann steht man vorm eigenen Kleiderschrank und sagt im Geiste zu sich selbst die magischen Worte "ich habe genug Klamotten".

Nicht, daß damit die Lust auf Neues plötzlich verschwunden wäre, nein! Die besteht immer noch, und es ist die vornehme Pflicht und Aufgabe, dieselbe im Zaum zu halten. Aber allein die Erkenntnis ist der erste wichtige Schritt in Richtung Nirwana. Sobald man dies beherrscht erhält man Zutritt zur nächsten Bewußtseinsebene des Konsumenten - man erkennt eine Notwendigkeit, Dinge zu ersetzen. Und zwar ohne sich in die eigene Tasche zu lügen.

An diesem Punkt wähne ich mich seit geraumer Zeit, und so schreibe ich mir seit ein paar Wochen die Maxime auf die Fahnen, nur noch zu ersetzen. Streng mathematisch ausgelegt heißt das: für alles was reinkommt, muß was anderes raus. Ich halte meinen Anspruch hoch und bleibe dabei in der Kategorie, sogar in der Unterkategorie. Untenstehendes Set veranschaulicht meine Überlegung.

Versus
Es kann jeweils nur einen geben.


Rechts im Bild ist der Status quo zu sehen: ein navyblauer Strickcardigan von Zara, ein paar bleigraue Wildlederwedges von Esprit und ein paar "praktische" Pumps von Tamaris. Links ihre möglichen Nachfolger und direkten Kontrahenten: ein marineblauer Cardigan von Mango, ein paar taupefarbene Wildlederbooties von Esprit und ein schwarzes Paar Pumps von Mango. Die Einzelanalyse:

Der Cardigan von Zara ist fünf Jahre alt, ich mag ihn eigentlich sehr gern aber er pillt und fusselt wie die Hölle. Langsam sieht er ziemlich abgeratzt aus. Außerdem haßt ihn mein Mitbewohner. Sein potentieller Nachfolger besteht zwar auch hauptsächlich aus Akryl, ist aber flach gewebt. Und, zugegebenermaßen, um einiges stylischer.

Die Wildlederwedges von Esprit sind bequem und sehr leicht, leider hat sich bei einem die Innensohle gelöst und rutscht beständig runter. Davon brennen mir die Fußsohlen nach einer Weile. Außerdem sind sie etwas tief ausgeschnitten, sodaß sie am Fuß wackeln. Die Booties sind ebenfalls von Esprit, aber verdammt teuer. Außerdem habe ich Angst, daß sie schnell Flecken kriegen. Und ich bin etwas ratlos, wie ich sie kombinieren soll. Die Farben sind allerdings wunderschön.

Die Tamaris-Pumps waren ein Basta-Kauf, als ich dringend mal wieder Schuhe für auffe Arbeit brauchte. Sie sind gepolstert und Echtleder, sehen aber plump aus. Der rechte Schuh schneidet am Ausschnitt ein. Die Mango-Nummer ist sicher nicht bequemer, sieht aber eleganter aus. Feinstrumpfsöckchen muß ich eh für beide tragen, also give it a try.

Die drei Schönheiten sind auf dem Weg zu mir, mal sehen wer im Kampf alt gegen neu als Sieger Einzug in die Schränke hält.

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