27. September 2015

Herbst ist, wenn die Heizung läuft

Die Tage kühler, die Nächte kalt, auf dem Sofa nicht genug Decken. Es ist erst Ende September und ich fahre schon schwere Geschütze auf, die Slingpumps und Peeptoes werden dieses Jahr wohl keinen Einsatz mehr erleben. Stattdessen liegt der schwere Strick auf den Schränken griffbereit, und ich habe in Tee und Badeöl investiert.

Optimistische Freizeit-Bekleidungsauswahl

Ein gemustertes Riesenhalstuch ist dazu gekommen, wer hätte gedacht daß ein so dünnes Stück Stoff so warm halten kann? Es macht sich gut zur khakigrünen Krempelbluse, ich habe den Layer-Look zwar noch nicht ganz verstanden, nähere mich aber an.

Anzuglastig.

Auch die grauen Flanellanzüge sind dieses Jahr ziemlich früh dran, normalerweise krame ich sie erst Mitte bis Ende Oktober aus den Kisten. Die nächste Stufe sind meine Heattech-Bustierhemden von Uniqlo, welche ich in Endlosschleife trage wenn es kalt genug ist. Nie wieder ein heruntergerutschter BH-Träger! Die Dinger sind genial.

Blaukäppchen.

Mehr Uniqlo: der graue Parka (zweiter von links) hat ein abknöpfbares Lammfellfutter, welches separat auf einem Kleiderbügel vorm Schrank hängt. Ist mir erst aufgefallen, als ich das Foto gemacht habe. Ganz links hängt ein dunkelblaues Wollcape von Topshop mit kupferfarbenem Satinfutter - eine Schönheit, die wirklich sehr warm hält. Die häßlichen Plastik-Riegel nebst Kunstlederschlaufen zum Zuknöpfen habe ich abgemacht, ich komme mit Kunstleder nicht klar.

Hoch - flach - flach - hoch.

Ah, endlich wieder akkurat sortierte Schuhe im Schrank. Solange es noch nicht zuverlässig regnet werde ich Pumps tragen. Die flachen Schuhe sind übrigens für Tage reserviert, an denen ich zu wenig geschlafen habe. Ich bilde mir ein, daß Absatz zu tragen auch eine Art Workout ist.

Kahle Stellen.

Mein liebstes Paar Badass-Stiefeletten sind letzten Samstag im Einsatz gewesen. Die Dinger sind bequem und (in meinen Augen) trotzdem cool. Man wird alt. Rein rechnerisch sollte auch dieser Schuhschrank wieder voll werden, ich bin mir aber nicht sicher ob alle Schuhe, die im Moment noch draußen stehen, es auch schaffen. Der Winter kommt bestimmt.

More booties, more fun.

Es war wirklich eher kalt abends, Auftritt für meine Sammlung an Stiefeletten. Die grauen ganz links sind aus weichem Wildleder und haben einen Keilabsatz, sehr bequem. Die flachen Chelsea-Boots von Mango nenne ich liebevoll "Gummistiefel", so fühlen sie sich an und so sehen sie leider auch aus. Ein zweites Paar flacher Stiefeletten von Esprit sind am Sonntag in hohem Bogen rausgeflogen - ich hatte sie schon im letzten Herbst kaum an, weil die Mistdinger mir die Fersen wundgescheuert haben. WTF?

Kleiner Tip übrigens für heute Nacht: es ist Blutmond und gleichzeitig Supermond, das heißt der Mond ist der Erde relativ nahe und wird gegen 4 Uhr nachts vom Schatten der Erde verdunkelt. Er glüht dann rot. Da der erste Vollmond nach Herbstanfang auch Erntemond genannt wird haben wir heute Nacht also einen blutroten, riesigen Erntemond.





26. September 2015

One-coat-wonder

To whom it may concern: ich habe gestern Abend in Rekordgeschwindigkeit meine Nägel lackiert. Gut, der Kreis der Interessenten für diese Neuigkeit dürfte einem Punkt gleichen, die Nachricht hinter der Nachricht ist daß es der neue H&M Beauty-Nagellack "October Russet" geworden ist. Der Kürze der Zeit geschuldet in nur einer Schicht - aber die reicht vollkommen aus. Die Deckkraft des Lacks ist beeindruckend, er trocknet mittelschnell und läßt sich streifenfrei auftragen. Hier ein paar arkward Posingfotos, der Krampf in der Hand hat schon nachgelassen:

October Russet im September


24. September 2015

Swedish treats

Angeklickt, weggeklickt, überlegt. Noch einmal angeklickt, mich selbst überzeugt daß der Gedanke daran Blödsinn ist, weggeklickt. Festgestellt, daß die Gedanken drum kreisen, mich über mich selbst geärgert, dagegen entschieden. In der Drogerie gestanden und Nagellackflaschen in die Hand genommen, um eine ähnliche Farbe zu finden. Kopf geschüttelt. Festgestellt, daß ich ein bißchen dämlich bin. Laden verlassen. Dasselbe vier Tage später wiederholt. In der Zwischenzeit Swatches gegoogelt, nix gefunden. Mir klargemacht, daß ich nichts brauche. Online schonmal alles auf Polyvore gespeichert. Wieder gelöscht. Warenkorb gefüllt. Wieder gelöscht. Mich für meine Beeinflußbarkeit verflucht, zur Disziplin gerufen. Kalkuliert, daß allein das drüber nachdenken schon mehr Zeit und Energie gefressen hat als einfach zu bestellen und alles wieder in die Mülltonne zu pfeffern. Geduldsfaden abgerissen. Ware geordert. Auf Paketdienst gewartet. Sonntagfrüh ausgepackt.

Ja, H&M hat eine neue Beautylinie aufgelegt. Das würde jetzt eigentlich absolut niemanden interessieren, denkt man an die Qualität der Vorgängerprodukte, die genausogut aus dem örtlichen Kaugummiautomaten stammen könnten. Aber nein, die Schweden verführen nun mit einem geradezu hinreißenden minimalistisch-edlen Design. Die Verpackung stimmt also schonmal, aber hält die Qualität der Produkte, was ihre Hülle verspricht? Mit der Ästhetik sind nämlich auch die Preise gestiegen, also versuche ich meinem geschätzten Publikum mit einem ersten Eindruck die Wahl ein wenig leichter zu machen. Wollen wir uns verführen lassen?

Curiosity costs the cat.

Diese sechs Kleinigkeiten haben meine Neugier geweckt, ein paar habe ich schon in Gebrauch. Die Kandidaten im einzelnen:

- Revelation Body Oil: riecht wie eine Mischung aus herb-zitronig und süßlich-würzig. Wie Weihnachten mit Zedernholz. Ich habe keine Ahnung, was ich da schreibe. So etwas habe ich noch  nicht gerochen. Ich denke ich mag es, bisher hab ich es zweimal als Parfümersatz auf die Oberarme aufgetragen, die Pflegewirkung war ziemlich gut. Der Härtetest kommt aber erst im Winter, wenn die Temperaturen richtig im Keller sind. Hier gibt es noch ein Update, Meinung noch nicht vorhanden.
- Nagellack in "October Russet": russet ist das englische Wort für rotbraun. Man lernt nie aus. Diesen Lack habe ich in irgendeinem Blogpost gesehen - keine Swatches, nur ein Produktfoto - und bekam ihn nicht mehr aus dem Kopf. Eigentlich ist er dran Schuld, daß ich den ganzen Rest bestellt hab. Dabei mag ich kein Rotbraun. Ich besitze so eine Farbe gar nicht. Verrückt. Kanns kaum erwarten ihn aufzutragen, denn bisher hält sich ein Weinrot von Essie sehr tapfer auf meinen Nägeln. Heute Abend vielleicht. Meinung steht noch aus.
- Beachy Keen Salt Water Cream: jo, ich muß völlig durchgeknallt sein, denn ich benutze noch nicht einmal Haarspray. Trotzdem will ich dieses Zeug unbedingt mal ausprobieren. Meine Haare sind frischgewaschen einfach zu sauber-glatt. First world problems, ich weiß. Aber man muß seinen Spleen kultivieren.

Pretty pretty...

- Cream Eye Shadow "Dauphine Truffle": als ich die (zugegeben sehr hübsche) Verpackung aufgemacht habe war ich maßlos enttäuscht: der Farbton sieht im Onlineshop völlig anders aus. Etwas kühler, mehr in die Taupe-Richtung. Der hier ist schlammfarben, das Foto trifft es ziemlich gut. Nach der ersten Anwendung war ich ziemlich angetan: die Konsistenz ist eine feine Mousse, und ich habe auf Anhieb eine tolle Schattierung der Lidfalte hinbekommen. Man muß dazu wissen, daß meine Fertigkeiten im Auftragen von Cremelidschatten mit den Fingern nicht über das Niveau von fingerfarbenmalenden Kleinkindern hinausreichen, trotzdem sah mein Augenmakeup absolut professionell aus. Als ob die Lidfalte etwas dunkler geschminkt worden sei als der Teil des beweglichen Lids, auf dem noch ein Hauch Farbe war. Ganz ehrlich: das kann nicht an mir liegen. Dieses Zeug hier ist gut. Wirklich gut. 

- Cremeblush "Cameo Brown": die Verpackung ist Mist. Ja, sie ist total hübsch - warum ist vorher nie jemand auf die Idee gekommen, ein Hexagon als Grundform für ein Rouge zu nutzen?? - aber das Plastik ist so dünn daß ich es mit zwei Fingern verbiegen kann. Egal, das Ding steht auf meinem Schninktisch und sieht gut aus. Das Rouge ist ein toller Herbstton, der sich auch gut zum Konturieren eignet. Meine nicht vorhandenen Wangenknochen sehen, mit diesem Rouge betupft, messerscharf aus. Es ist nicht sonderlich stark pigmentiert, was mir zugute kommt, da ich lieber ein paarmal mit dem Finger oder Pinsel drübergehe als panisch den Überschuß mit einem Tuch abzurubbeln. Eine fest gebundene Stippling-Brush eignet sich sehr gut zum Auftragen.

- Lipstain "Storyteller": halleluja, das Zeug färbt! Den Swatch auf dem nächsten Foto habe ich kaum mehr vom Handgelenk abbekommen, das Gloss färbt die Lippen wirklich nachhaltig ein. Die Farbe ist neutral genug, um sie tagsüber zu tragen, aber intensiv genug für mein Herbstempfinden. Für mich Büromenschen angenehm: der Stain trocknet recht schnell, färbt aber für mehrere Stunden und verträgt sogar einen Lippenpflegestift on top. Ich sitze also am Schreibtisch, trage akkurat aufgetragenen Lippenstift und kann trotzdem alle Viertelstunde mit meinem Labello-Pendant über die Lippen fahren. Schminken ohne Spiegel!

Sunny.

Shadowy.

Hier zwei bunt bemalte Unterarme, einmal sonnig, einmal schattig. Ganz unten der Lipstain, mittig das Rouge, oben der Lidschatten. Bisher bin ich von H&M Beauty angenehm überrascht, vor allem vom Lipstain und Lidschatten. Mit Cremerouge habe ich bisher nicht viel Erfahrung, ein Exemplar von Revlon nenne ich noch mein Eigen, die Qualität ist vergleichbar, H&M ist ein wenig günstiger. 

Die nächsten Tage schaue ich, wie der Nagellack sich schlägt. Swatch-Fotos reiche ich selbstverständlich nach. Ich hoffe damit gedient zu haben!


By the way: blogger statistics tells me that my reader's views from the US have surpassed the ones from Germany. I don't have the slightest idea how this happened, but I want to welcome you warmly to my blog! If Google Translate didn't help you out on this post, here is the bottom line: go and give H&M's new beauty line a shot, I'm pretty sure it's worth a try. Cheers!

20. September 2015

Summer has gone

Man kann mir ja vieles nachsagen, aber auf keinen Fall Geduld. Nein, die gehört sicher nicht zu meinen Tugenden, also wird es kaum jemanden wundern daß ich nicht auf den Mittwoch warte, um meine Garderobe umzustellen. Die Aktion hat viel weniger Zeit in Anspruch genommen als erwartet. Sonst konnte ich den Tag immer abschreiben und habe mich abends noch zwischen Stapeln von Kleidung, Schuhkartons und Staubbeuteln gefragt, was jetzt wie in welches Fach kommen soll und auf was ich gezwungenermaßen in den kommenden Monaten verzichten muß. Merke: hab nie mehr Kleidung als Stauraum. Wenn dem so ist, hast Du vom einen zu viel oder vom anderen zu wenig.

Braching myself.


Das neue Panorama im Ankleidezimmer ist von dunklen Farben geprägt, vor allem die Schuhe tragen ihren Teil bei. Das ist schade, vielleicht ein Anstoß auch mal in der kälteren Hälfte des Jahres etwas Bunt aufzutragen. Notfalls muß es der Nagellack rausreißen - da kommt noch etwas in nächster Zeit.

Hey, heute trag ich mal die schwarzen Schuhe.

Der Kartonturm im Hintergrund ist inzwischen komplett leer - alle Schuhe stehen aufgereiht und warten auf ihren Einsatz. Von den Sommer-Riemchenkunstwerken haben es übrigens sechs Paar nicht in den Schrank geschafft, sie müssen leider draußen bleiben bis zum kommenden Frühjahr. Da erhalten sie dann eine Chance auf den Recall. Das ist dann aber ihre letzte.

Da warens nur noch vierzehn.

Die Businessschuhe haben ein paar Kameraden in die Winterpause geschickt. Die Wildledernummern und die Slings sind sicher verpackt auf den oberen Brettern des Kleiderschranks und dürfen im Frühjahr wieder mitspielen. Neu dabei sind bereits zwei Paar Budapester, für den konservativen Mittelbau-Manager natürlich unverzichtbar.

Wo seid ihr denn alle?

In den Spaßschuhen hat der Kahlschlag besonders hart getroffen, ich habe sogar drei Paar Sandaletten trotz besseren Wissens stehenlassen. Sollte der goldene Oktober die 20°C doch übertreffen bin ich vorbereitet! Leider schickt er sich gerade nicht an, und ich trage schon Wollsocken auf dem Sofa.

Beinah militärische Ordnung.

Die Sortierung ist immer noch nicht ideal, ich habe die Stange höhergehängt. So bleibt der Platz darunter für Hosen und Tops frei, für mich Durchschnittsfrau mit meinen 1,70 m bedeutend bequemer. Auf dem Brett oben sieht man übrigens ein paar Kartons mit Schuhen im Winterschlaf, davor eine Sammlung von Handtaschen. Die schützen vor Lärm, wir wollen ja niemanden wecken.

Rush hour.

Ich hätte ja nicht gedacht zu viele Businessklamotten zu haben. Hier bin ich in der Zwickmühle: vor dem Schrank warten noch zwei Anzüge und fünf Hemden/Blusen darauf, auch endlich in diesen exklusiven Club zu kommen. Darin beanspruchen zwei Leinenanzüge, die ich wahrscheinlich nicht mehr oft tragen werde (bis... April?) Platz. Ich will die Blazer aber nicht in eine Box quetschen. Was nun?

Echo?

Das Abteil ganz rechts könnte die Lösung sein: es ist noch/wieder ziemlich leer und wird Kleider und Mäntel aufnehmen. Vielleicht ein Platz, die Anzüge zu parken. Viele Sommerkleider sind nicht übrig geblieben, die wenigen auf dem Bild lassen sich noch ganz gut mit Cardigans oder Jacken kombinieren. Im direkten Vergleich muß ich aber sagen, daß ich bedeutend mehr Sommer- als Winterkleider habe. Respektive Herbstkleider. Was auch immer ein Herbstkleid ist.

Summa summarum habe ich 25 Paare Sommerschuhe auf die oberen Bretter verfrachtet. Das ist einiges, wenn man bedenkt daß ich sie wahrscheinlich erst wieder im April/Mai nutzen kann. Die Sommerkleidung habe ich in zwei Kartonboxen verfrachtet und ebenfalls oben im Kleiderschrank gelagert. Bisher bin ich noch ganz zuversichtlich, meine gesamte Garderobe da reinzukriegen, aber noch ist das Jahr nicht vorbei und nicht aller Tage Abend.



Für eine Handvoll Euro

Inspiration findet man ja bekanntlich an den ungewöhnlichsten Orten. So weit muß ich allerdings nicht gehen, um mir eine idée fixe einzufangen und nach ihr meine saisonale Garderobe auszusuchen. Dieses Jahr habe ich mich modisch für eine Wiederbelebung der siebziger Jahre entschieden, um meinen Modeherbst einzurichten. Von selbst bin ich darauf nicht gekommen, ausschlaggebend waren diverse französische Filme, die eben in dieser Epoche spielen und die ich immer mal wieder gerne sehe. In letzter Zeit etwas gehäuft, die reactio auf diese actio kann man in meinem letzten Moodboardversuch bewundern.

Letztes Jahr hingegen waren es Jeans, halbhohe Boots und ein Poncho. Ja, ein Poncho, das potentiell unpraktischste, seltsamste und auffälligste Kleidungsstück per se. Mein Exemplar jedoch hat sich als kuschelig, warm und universell einsetzbar erwiesen. Das gute Stück sieht man rechts im Bild, es ist von Zara, war aus unerfindlichen Gründen auf 40 Euro reduziert und noch verfügbar. Das war vielleicht der ausschlaggebende Faktor, das Experiment Poncho zu wagen. Letztes Jahr habe ich aber keinen passenden Hut gefunden (einen Colt samt Patronengürtel stelle ich mir etwas schwer zu kombinieren vor, abgesehen von den rechtlichen Aspekten), also bin ich zumindest unterbewußt noch auf der Suche. Auf ebendieser ist mir die diesjährige Version von Mango begegnet, mit Alpakawolle... hm, braucht der Mensch zwei Ponchos? Und was würde Clint Eastwood dazu sagen?


Clint Eastwood
Der Trend geht zum Zweitponcho.

Zara brown poncho
€27 - zara.com


MANGO cape coat
€125 - mango.com


MANGO fedora hat
€41 - mango.com


Bucket hat
c-and-a.com

12. September 2015

Ödeödeödeöde

Die Luft ist ein wenig raus. Nicht aus dem Experiment, aber aus dem Spannungsbogen, der die Posts hier verbindet. Was man auf den Bildern sieht gleicht sich nunmal enorm, selbst für mich sind die Unterschiede kaum zu erkennen. Mi dispiace, ich seh es ja ein. Vielleicht streßt mich die Gesamtsituation aber auch, weil der Herbst vor der Tür steht und ich die entsprechenden Klamotten aus den Kisten holen will. Zugegeben, eigentlich sind das meiste Winterkleider, aber die Zeit der Spaghettiträger ist für dieses Jahr wahrscheinlich vorbei und ich möchte endlich diesen halbjährlichen Komplettwechsel vollziehen! Es ist also die Ungeduld, die mich ein wenig mäkelig werden läßt, auf der anderen Seite kann ich mich noch nicht völlig von den Riemchensandalen und Peeptoes trennen. Vor allem, weil ein Wegräumen bedeutet daß sie nicht mehr in den sicheren Schrank kommen, sondern auf die Abschußliste. Nächstes Jahr läuft ihre Frist dann bis zum 30. Juni, danach ist Sabbat. 

Safe 'n' sound.

Diese Woche sind einige Paare dazugekommen, ich habe es mir aber wieder schwierig gemacht und sie umsortiert. Die Riemchensandaletten unten Mitte rechts sind von Zara und gestern mit mir über Kopfsteinpflaster zum Abendessen gestöckelt. Eigentlich wollte ich andere, einfachere Schuhe anziehen, und ein formloses Shiftkleid, dazu eine unauffällige schwarze Clutch. Dann dachte ich mir aber "fuckit", hab das nudefarbene Seidentop mit dem taillierten schwarzen Glockenrock kombiniert, festgestellt, daß das viel besser aussieht als besagtes Shiftkleid (in dem ich irgendwie immer schwanger bin, mit Obigürtel aber dann fett aussehe) und dann die Schuhe farblich passend ausgewählt. Völlig verzückt durfte ich feststellen, daß die Riemchen farblich mein Outfit aufgegriffen haben und die Farbe der Sohle exakt meinem Nagellack entsprach. Als ob ichs geplant hätte. Die Clutch war natürlich dann silbern - muß ja zum Schmuck passen, schließlich ist man Vollprofi.

Flüchtig.

Jo, die Sneaker fehlen. War heute morgen schon beim Kosmetiktermin, und da der gestrige Abend zeitlich etwas eskaliert ist konnte ich mich outfittechnisch nicht wirklich auf das konzentrieren, was ich da gerade anziehe. Also ist es der Comfy-Look geworden, und da sehen Stilettos eben etwas deplaziert aus.

Herbstsonnenflecken.

Man erkennt nicht viel, neu im Club sind ein paar taubenblaue Pumps von Esprit mit Holzabsatz (quergestellt, sehr cool; blaue Schuhe stellen eine rare Spezies dar, seltsam...), eine bordeauxfarbene Neuerwerbung von Clarks (halbhoch und mit gepolsterter Sohle) und ein paar Chanel-Mangoballerinas. Sind eher für den Casual Friday gedacht, aber sehr bequem und erstaunlich robust.

...

Hier hätte dieses Shiftkleid hängen können, tut es aber nicht.

Dauert das noch lang?

Ich gebe zu es ist verwirrend, weil hier ständig Sachen verschwinden und wieder auftauchen. Des Rätsels Lösung heißt Waschmaschine, kombiniert mit meiner Unfähigkeit, unter der Woche mal eine laufen zu lassen. Stattdessen wird geballt am Samstag gewaschen. Wenn Faulheit auf Blödheit trifft.

Hello goodbye.

Es juckt mich SO in den Fingern, hier einzuboxen. Vielleicht mach ich das heute doch noch. Bis auf die silberne Clutch (Pieces, ca. 2003, geprägtes Leder, noch kein bißchen Farbe verloren) ist garnichts neu dazugekommen. Ich habe mir den 23. September als Stichtag gesetzt, aber eigentlich weiß ich daß ich für Pareo und Hotpants dieses Jahr keine Verwendung mehr habe. 

Hier noch ein Link zum grandiosen Blog INTO MIND, in dem Post beschäftigt sich Anuschka in ihrer unnachahmlich grafischen Art mit der Aufgabe, die eigene Garderobe zweimal (in ihrem Fall viermal) im Jahr über den Haufen zu werfen weil die Temperaturen sich ändern.

http://into-mind.com/2014/08/19/a-year-in-style-how-to-maintain-your-wardrobe-throughout-the-year/

Ich liebe Grafiken.






7. September 2015

Weg war weg

Die letzten sieben Tage habe ich nach Kräften versucht, den Sommer festzuhalten. Ein Blick aus dem Fenster zeigt leider deutlich, daß es beim Versuch geblieben ist. Nichtsdestotrotz war ich also die Woche schwer beschäftigt, also kommen die Leerverpackungen des Augusts mit Verspätung.

Leider nicht mehr dabei.

Von elf Uhr im Uhrzeigersinn:

Peter Thomas Roth Bodylotion: war Teil der Badezimmerausstattung in einem Businesshotel in Südchina und wirklich toll in der Anwendung und Wirkung. Zog schnell ein, hatte einen angenehmen Duft und brachte enorm viel Feuchtigkeit mit sich. Ich hatte noch nie von der Marke gehört und nach dem Aufbrauchen erst danach gegoogelt: holy shit, das Zeug ist teuer, aber auch echt gut. So sollte man Pflege testen: einsetzen, keinen Plan haben ob Highend oder Drogerie, und dann erst rausfinden was das Zeug tun soll und kostet.

Naturals Body Lotion Olivenöl Zitrone: ein Kölner Businesshotel hat diese edle Spende getätigt, genauso wie ein Upgrade auf eine Suite weil meine Zimmerkategorie ausgebucht war. Danke Anuga! Leider konnte ich den Whirlpool mit LED-Beleuchtung nur einmal nutzen, aber von der Bodylotion hatte ich lange etwas. Auch diese pflegt gut und riecht phantastisch, ist in der Konsistenz aber leichter, zwischen Creme und Gel, kühlt leicht und erfrischt mit leichter Zitronennote. Auch hier dassselbe Spiel: Preise und Bezugsquellen ergoogelt und auf später verschoben.

Manhatten MegaLash Mascara: offen gestanden nur wegen der Verpackung gekauft, und zu der Zeit brauchte ich tatsächlich eine Wimperntusche, was selten genug vorkommt. Inzwischen räubere ich lieber meine Probensammlung aus. Dieses Exemplar habe ich weggeschmissen, nicht weil es leer war, sondern mich enorm genervt hat. Wie kann eine Mascara zum einen viel zu schnell austrocknen, zum anderen bei jedem Auftrag schmieren wie blöd? Bin froh daß ich sie los bin.

CV Hyaluron Booster: das Zeug ist echt gut, aber in einer Ampulle ist einfach zu viel drin. Damit könnte ich zwei bis drei Gesichter aufplustern. Es muß noch eine Tagescreme drüber, sonst bleibt die Haut seltsam klebrig und die Feuchtigkeit hält sich nicht, aber ansonsten ein tolles Produkt. Warum hab ich letzten Monat nur eine Ampulle aufgebraucht? Komplett unverständlich.

The Body Shop Peppermint Cooling Foot Lotion: ich hoffe die Lotion gibt es noch im Sortiment, so lange habe ich diese Probe schon. Sie hat locker für drei Anwendungen gereicht und das Unvereinbahre geschafft: Füße zart zu cremen ohne ölig oder glitschig zu sein, schnell einzuziehen und auch noch zu kühlen. Need you in my life.

Balea Locken Shampoo und Spülung: ich habe zwar keine Locken, aber Wellen (Wunschdenken) und trockene Haare (harte Realität). Nachdem ich die Öl-Variante von Balea viel zu schwer fand bin ich mit den orangefarbenen Tuben sehr zufrieden, damit sollte meine Standardhaarpflege gefunden worden sein. Ich brauche gerade noch ein paar Hamsterkäufe auf, danach stehen die beiden wieder in der Dusche bereit.

6. September 2015

Partycrusher

Gerade noch lag ich im Pool (aka überdimensionales Planschbecken auf meiner Terrasse) und konnte mich nicht für einen Bikini entscheiden, habe mich strategisch gebräunt und ernsthaft in Erwägung gezogen, daß Bandeaukleider doch irgendwie auch ins Büro passen, schon schlägt der Jahreszeitenwechsel grausam zu und mich weckt morgens nicht mehr die stehende Hitze unterm Dachfenster sondern das leise Geräusch des Regens. Tja, so kanns gehen, aber der Sommer war klasse dieses Jahr und hat jedes Recht, die Party zu verlassen, wenns am schönsten ist. Rein in die Wochenübersicht:

Ich werde euch vermissen...

Jeansjacke, Seidentop, Flatterröcke und Leinenkleider, sie alle sind noch versammelt und zeigen, wie viel Spaß ich diesen Sommer an meinen Klamotten hatte. Nichts ist wichtiger, als das was man zur Verfügung hat auch vor sich zu sehen. Die Schwierigkeit ist, die zenmäßige Mitte zu finden zwischen "ich hab zu viel Kram" und "mein Schrank ist zu klein". Wo dieser Punkt liegt muß jeder selbst finden, ich nähere mich meinem in kleiner werdenden Kreisen an. 

Ihr bleibt mir noch eine Weile erhalten.

Die Zeit der ärmellosen Blusen nähert sich ihrem Ende, und leider habe ich einen eklatanten Mangel an Kurzarmtops. Wie ich das bereinige weiß ich noch nicht, T-Shirts sind nicht elegant genug und die biederen Button-Down vom ewigen Hersteller sind mit zuwider. Ich hoffe auf das eine oder andere interessant geschnittene oder zumindest drapierte Seidentop, das meinen Weg noch kreuzen wird.

Vollversammlung: Hippie trifft Fifties trifft Seventies.

Die Kleider des Sommers waren weniger blaulastig als befürchtet, wobei ich doch Farbe vermisse. Leider hängt das eine oder andere Teil noch vorm Schrank, vielleicht kommen noch ein paar warme Tage. Zwei Maxikleider warten noch, eine orange-cremefarbene Nummer von Zara und mein "Blumenkleid".

Hochkant und unscharf.

Mir fehlt wohl der nötige Blutzucker, das Bild ist ganz schön verwackelt. Immer wieder die gleichen Bilder anzusehen muß langweilig sein, was? 

Riemchen und Keilabsätze und mehr Riemchen.

Ich weiß nicht genau warum, aber Sommerschuhe sind immer schicker als die Kollegen aus dem Winterhalbjahr (bis auf Stiefel, vielleicht) und mir irgendwie lieber. Aber das ist die menschliche Wahrnehmung, die sich selbst veralbert und gleich vergißt, was alles genervt hat (reibende Lederriemen auf nackter Haut, Steinchen die in die offenen Schuhe vorne reingeraten, Hitze ohne Ende die allein den Gedanken an hohe Absätze absurd erscheinen lassen...). Auch hier das letzte Klassenfoto vor der langen Wintersemesterpause.

Noch etwas schüchtern.

Der dritte Schrank ist etwas seltsam aufgebaut, weil hier im Winter die Stiefel stehen und ich zu geizig war, bei IKEA zwei Einlegbretter im Set zu kaufen wenn ich nur eines in den Schrank kriege. Ätsch. Die cognacfarbenen Sandaletten sind endhoch und haben einen Zehentrenner, was das Laufen darin zur Kunst macht. Ich liebe die Dinger aber und cheate lieber als aufzugeben. Die knallblauen Polster helfen aber nur bedingt. Immerhin hab ich mir noch nichts gebrochen.

Handtaschenfach sieht chaotisch aus und war beim besten Willen nicht fotografierbar. Next time, da gibt es dann auch wieder was zu sehen. Nighty night.