Das Jahr ist zu Ende, und es wird Inventur gemacht bzw. Bilanz gezogen. Nach Abschluß meines Garderobenexperiments wollte ich nur noch nach Liste kaufen, was hier nachzulesen ist:
An der Zeit
Ach, wie jung und naiv ich doch im Juli noch war... zur Erinnerung, ich wollte mich hierauf beschränken:
1. hellblauer Mantel, am besten aus Wolle
2. Reisetasche, Leder oder Canvas
3. Rucksack, schlicht und klassisch
4. Hemd mit Kravattenprint (das ist dieses kleine blau-marineblaue Muster)
5. Celine Moonbag-Lookalike (halbrunde Crossbodybag), nicht-schwarz
6. Leo-Loafer oder weinrote Lederloafer
7. Kittenheels, Pfennig- oder Keilabsatz
8. Neckholder-BH aus schwarzer Spitze oder Baumwolle, Multistrap
9. Chronograph
10. +X
Heute, am Stichtag, steht es unentschieden zwischen den gelisteten und den ungelisteten Neuanschaffungen der letzten Monate. Im Bild sieht das dann so aus:
Gleichstand.
Den Rucksack und die Reisetasche habe ich in Personalunion bei IKEA gefunden, das Ding hat sogar Rollen und ein Laptopfach. Praktisch, wenn auch nicht todschick, aber immerhin dezent. Der Chronograph war mein erster Fund, dann kam bald das Hemd mit Kravattenprint dazu, letzendlich die halbrunde Tasche mit Kettenriemchen, die ich wochenlang im Onlineshop gejagt habe.
Erfolglos war ich bei der Suche nach dem hellblauen Wollmantel und den Loafern. Das Exemplar von Esprit, welches ich ein paar Tage dem Onlineshop entliehen hatte, enthielt einfach zu wenig Wolle um als Wollmantel durchzugehen, auch wenn Esprit das anders sehen mag. Die weinroten Loafer von Massimo Dutti sahen schick aus, waren aber so dermaßen unbequem daß ich sie noch nicht mal länger als eine Minute anbehalten wollte. Wer macht sowas und warum?
Akzeptable Kittenheels scheinen ebenfalls nicht in Mode zu sein, und ich sehe nicht ein mit 10 cm Absätzen ins Büro zu stöckeln. Auch nicht auf Plateaus, herrgottnochmal! Budapester habe ich genug, auch den einen oder anderen Loafer nenne ich mein eigen, aber es muß etwas zwischen flach und lächerlich geben.
Neben der Liste habe ich ein paar unglaublich bequeme und edle Chelseaboots geschossen, und zwar von Gabor, einer Marke, die in meinem Spektrum vornehmlich Omas ausstattet. Mea culpa, ich habe euch Unrecht getan.
Positiv zu erwähnen sind auch die Gürel von Massimo Dutti, die ich gleich in zwei Farben geholt habe. Qualitativ hochwertige Gürtel sind schwer zu finden, Exemplare mit interessanten Details noch viel seltener. Beide trage ich im ständigen Wechsel, eine gute Investition.
Das senfgelbe Tshirt ist von Esprit und war ein Farbexperiment, das sich als Glücksgriff herausgestellt hat. Man kann mit 37 immer noch Farben entdecken, die einem unvermittelt stehen. Der kleine senfgelbe Münzbeutel ist von Massimo Dutti und kann als mein +X gelten, denn das Ding benötigt kein Mensch, es macht mir aber ungemein Freude. Ich kann noch nicht einmal sagen warum.
Der Schal mit Spatzen ist ebenfalls ein Launekauf, der mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert wenn ich ihn trage. Und das ist einer der besten Gründe, ein Accessoire zu besitzen.
Final hat sich ein Maxikleid ins Bild geschlichen, welches ich noch ein wenig umnähen muß. Dann kann der nächste Sommer aber kommen!
Gut, was ist also das Fazit dieses Versuchs, sich über eine Liste zu bewußterem Konsum zu bringen? Meiner Meinung nach sind Listen nur eine Krücke, um das eigene Verhalten zu hinterfragen und zu kontrollieren, aber eine gute. Sich zu ändern bleibt schwierig, aber machbar ist es auf jeden Fall.