30. August 2015

Mehr ist mehr

Woche 9 im Garderobenexperiment, Monatsende: Zeit für den Gesamtüberblick. Die Chancen stehen gut daß der nächste Monatsreview in herbstlichem Klima stattfindet, und so genieße ich dieses Sommerwochenende umso mehr.

Mein Admin hat mich darauf hingewiesen, daß wiederkehrende schiefe Bilder mit immerfort gleichem oder ähnlichen Inhalt niemanden interessieren oder unterhalten, also erweitere ich die Posts um ein paar Kategorien. Aber zuerst zur Pflicht, danach ist Zeit für die Kür:

He, Moment mal...

Überraschung, es ist nichts hinzu-, sondern einiges weggekommen. Wer autistische Züge hat oder die Fotos direkt nebeneinanderklickt kann ableiten, daß die orangefarbene Seidenbluse und der blaue Punkterock verlustig gegangen sind. Der Rock eignet sich gut zum Radfahren, was sich nicht gut zum Radfahren eignet ist der Hügel vor unserem Haus, den man nach einer Ausfahrt leider zwingend wieder raufradeln muß. Ich hatte Hunger und wollte heim. Zuhause angekommen hatte ich nur noch Durst. Keine geeignete Sportkleidung, mein Outfit, wenn auch schick. Wartet jetzt auf die nächste Runde in der WaMa.

Manager just wanna have fun.

Meine Güte bin ich dankbar für diese Leinenanzüge. Der Klimawandel bedroht die Wirtschaft schon allein deswegen, weil der deutsche Mittelstand nicht mit Temperaturen über 30°C umgehen kann. Weder Klima-Anlagen noch Sommerdresscode, nicht einmal ein Casual Friday. Den hab ich übrigens gerade eingeführt. zwar nur für mich, aber ich hab da meine volle Zustimmung und eine traumhafte Beteiligung von 100%!

Steter Tropfen füllt den Schrank.

Tadah, wieder ein Kleid dazugekommen. Ich habe diese zauberhafte Bandeau-Nummer vor sieben Jahren bei Mango erstanden und trage sie wirklich zu selten: eingearbeitete Stäbe halten das Oberteil hoch, der gesmokte Rücken schmiegt sich an, das Unterkleid verhindert Faltenwurf und das Ding hat tatsächlich Taschen. Grandios.

Der Vollständigkeit halber.

Schön daß ihr nochmal vorbeischau, aber es gibt nix zu sehen. Sixteen shades of Neutral.

Die macht das mit Absicht.

Jaja, schon wieder die Platzierungen vertauscht und einige Paare ausgewechselt. Miese Tour, aber Platz für Verbesserung und Raum für Notizen sind vor allem bei meinen Freizeitschuhen. Ein flacher Loafer für die Arbeit darf nicht reiben, das ist alles. Aber bei Highheels kann man so unendlich viel mehr falsch machen... oder Sandalen. 

Ignoriert mal die Turnschuhe da unten.

Neubaugebiet.

Zuwachs! Fünf Paare suchen ein neues Heim und sind fündig geworden. Oben links das unglaublich einzige Paar Flipflops, das ich besitze. Moccabraunes Leder von Esprit und über zehn Jahre alt. Die Glitzersteinsandalen von Zara sind noch viel älter und die Rettung, wenn man auf eine Party geht und weiß, daß man weit läuft oder auf Gras steht oder keinen Bock auf hohe Schuhe hat.

Arkward Handtaschenfach.

Dieses Durcheinander muß ich noch sinnvoll arrangieren, in einer ruhigen Minute werde ich darüber meditieren bis mich die Erleuchtung trifft. Neu dabei ist eine braun-hellbraune Beuteltasche von Massimo Dutti aus der Zeit, als sie noch gute Taschen gemacht haben.


Panorama-Ansicht.

Und nun zum aktuellen Füllstandsbericht: es tut sich allmählich tatsächlich etwas, die Kleiderstange hat sich deutlich gelichtet und die Sommerschuhe gehen aus. Es wird schwieriger, Kleidung aus dem Bootcamp auszuwählen und geeignet zu kombinieren, und immer öfter gehe ich direkt an den Schrank. Trotzdem warten da noch ein paar Sachen auf ihren Einsatz, und darauf freue ich mich schon. Ich spreche mit Dir, seltsamer senfgelber Bouclémantel von Zara.

Walk on through to the other side

Der Sommer nähert sich seinem Ende, und die Riemchensandaletten werden knapp. Jetzt könnte man sagen "puh, das wurde auch Zeit", aber andererseits habe ich erst im Juli mit meinem Experiment angefangen. Super Bilanz also! Der Jengastapel im Hintergrund enthält nun auch keine Sommerschuhe mehr (!!...!) und ist erheblich geschmolzen.

Neat 'n' pretty.

Die T-Shirts und Tops sind enorm weniger geworden, der höchste Stapel ist jetzt blödsinnigerweise der Pullistapel. Die Sportsachen ganz rechts zählen nicht, da sind zwei Jacken dabei. Mit den Pyjamas habe ich mir selbst eine Falle gestellt, die ziehe ich doch nicht im Sommer an. Wären sie noch bei den Winterkleidern hätte ich jetzt schon einen Stapel komplett weggeräumt. Schade...

Clutchbag-Tetris.
Die Abendtaschen werden einfach nicht weniger. Gerade mal ein taupefarbenes Modell von Topshop hat es in der letzten Woche geschafft, ich muß einfach mehr ausgehen. Zu rein wissenschaftlichen Zwecken natürlich, das Experiment darf an abendlicher Faulheit nicht scheitern.

Und nun die Nominierungen des Monats: 

Preisfrage: wen hat Zara hier kopiert?
Sinnvollste Neuanschaffung des Monats ist eine ockergelbe Caprihose mit Federprint von Zara. Warum um Gottes willen das denn? Weil ich das Ding auffe Arbeit anziehen werde und so mal ein bißchen aktuelle Mode in meinen Alltag lade. Nach dem Studium der deutschen Vogue und der Feststellung, daß diese im Gegensatz zur französischen Schwester überhaupt keinen Plan von Mode hat habe ich beschlossen, daß dieses Jahr die Siebziger wiederkommen und ich ihnen mit dieser Hose und einem Kurzarmpulli eine Hommage widme. Abgesehen davon habe ich drei Tage gebraucht, um auf das Wort "Ocker" zu kommen. Dabei lauerte der Ton jahrelang unbenutzt in meinem Wasserfarbkasten.

Behold the Yukata.
Sinnloseste Neuanschaffung des Monats (und vielleicht sogar Jahres, wir haben hier einen Champion!) ist dieser Sommerkimono von Uniqlo. Inklusive gewobenem Obigürtel und zwei Bändern um ihn traditionell zu schnüren. Man braucht circa. 10 Minuten bis man ihn angezogen hat, und ich benötige ihn für überhaupt nichts. Doch ich freue mir ein Loch in den Bauch daß ich ihn bekommen habe! Damals in Japan hatte ich weder einen Plan von Kimonos noch Glück bei der Suche nach einem. Als dieses Schmuckstück mit der Post kam schaffte ich es sogar auf Anhieb, ihn richtig zu schnüren. Sogar die Obischleife gelang perfekt! Wir beide gehören also zusammen. True story.

Alte Liebe rostet nicht und blättert auch nicht ab.

Die Wiederentdeckung des Monats sind diese Peeptoes von Friis & Company aus einer Ära, als ebendiese noch tolle bezahlbare Lederschuhe hergestellt haben. Dieses Paar hat nicht nur eine erträgliche Absatzhöhe, sondern auch eine gepolsterte Laufsohle und ein kleines Plateau. So werden sie im Prinzip zu flachen Schuhen, die mich gute 8 cm größer machen. Die Welt sieht gut aus von da oben!

Meeh...

Flop des Monats sind diese grünen Fake-Krokodilsandaletten von Zara, die ich seit Jahren besitze und nie anhatte. Der Absatz ist mir viel zu dünn und ich wackele damit mehr daß ich laufe. Tolles Design, technische Ausführung ungenügent. Landen im Müll/Ebay/Schuhcontainer.

Rostbraunes Giraffenmuster?
Mein persönlicher Favorit ist dieser gemusterte Rock von Mexx, der ein schwer beschreibbares rostbraunes Muster mit Kellerfalte vorn und Taschen (hurra!) kombiniert und von mir diese Woche zum allerallerersten Mal mit auf die Arbeit genommen wurde. Er darf jetzt öfter mal mit.










23. August 2015

There will be dots

Das Garderobenexperiment befindet sich in Woche 8, und inzwischen hat sich die Auswahl auf der Kleiderstange etwas ausgedünnt. In den letzten paar Tagen kam das eine oder andere Kleidungsstück aus dem Schrank zum Einsatz, der Schwerpunkt liegt trotzdem nach wie vor auf den Wackelkandidaten vor den Türen. Und aufgeräumt hab ich auch!

Pretty in Freizeit.

Zum ersten Mal hat sich ein Schal für einen dauerhaften Aufenthalt im linken Abteil qualifiziert. Ich freue mich für den Kravattenhalter einen sinnvollen Job gefunden zu haben. Sogar ein Pulli ist dazugekommen - Regen am Dienstag. Allerdings muß ich mir ein anderes Lagerkonzept überlegen, das Brett über der Stange ist voll mit Tops und Hosen, und die Pullis müssen auch irgendwo wohnen.

Warten auf den Einsatzbefehl.

Hat sich da Staub gebildet? Monotonie herrscht nicht nur in der Südsee, sondern auch in Abteil-Mitte. Ein paar Tops sind dazugekommen, die den Weg alles Dreckigen genommen haben (WaMa, WäLei, WäKo) und jetzt wieder sauber und nach Granatapfel duftend auf den Montag warten. Aber sprechen wir lieber nicht von Montag.

Verbinde die Punkte.

Mehr Kleider, mehr Spaß. Die Zombiejagd ging erfolgreich weiter, ein marineblaues Bandeaukleid (Jahrgang 2005 oder älter, OMG) hat sein Preisschild verloren und durfte dafür einen Tag in Frankreich verbringen. Mein persönlicher Modepabst hat seinen Segen gegeben. Das Bandeaukleid hatte interessanterweise ein gepunktetes Satinband als Gürtel, ich scheine unterbewußt einen Trend wiederbeleben zu wollen. Who is with me?

Soon...

Ja, außer den Lichtverhältnissen hat sich hier nix getan. Demnächst mehr in Ihrem Theater.

Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln.

Das künstliche Licht sieht wirklich schlimm aus. Ich will hier nicht rumtrollen, es sind wieder zwei Paar Schuhe rausgeflogen, dafür sind andere rein. Das eine Paar trage ich gerade, das andere (Spoiler: Topshop) hat sich beim zweiten Tragen angefangen aufzulösen. Ich habe dem Kundenservice schon geschrieben und bin sehr gespannt, ob dieser seine Bezeichnung verdient und ob Topshop es für richtig hält, daß sich ein Paar Ledersandalen für 60€ beim Kontakt mit Pflasterstein auflösen.

Formloses Rumgeliege.

Die Taschen haben sich vermehrt, und zwar nicht zu knapp. Das Korbgeflecht ist von H&M und so alt, daß ich auf dem Preisschild eigentlich ein DM-Zeichen erwartet hätte. Kennt jemand noch diese Währung? Die Clutch/Crossbody von Zara ganz rechts in schwarzem Leder ist die Tasche meines Lebens, nur wird sie irgendwann auch das Zeitliche segnen. Abnehmbarer Henkel, Klappe mit Drehknopf auf der einen Seite, auf der anderen ein Überschlag mit Reißverschluß. Perfektion, woher das Design geklaut ist habe ich allerdings nie rausgefunden.

Sorry übrigens für unregelmäßig auftauchende Posts von Polyvore, ich muß das denen sofort austreiben. Habt 'nen schönen Montag (*leise vor sich hinheul*).





16. August 2015

Wir haben ein Bingo!

Wahrscheinlich hat jede von uns ein paar Leichen im Kleiderschrank, die richtig richtig wehtun. Ich spreche von den Kleidern, die noch nie getragen wurden und an denen noch das Preisschild hängt. Nichts führt einem das eigene entscheidungstechnische Versagen so sehr vor Augen wie diese vermaledeiten kleinen Papierstückchen. In meiner Sammlung befanden sich drei dieser Zombies - seit gestern sind es nur noch zwei. Im vorletzten Post habe ich das Etikett noch verschämt und raffiniert versteckt, but this was yesterday! Das hellblaue Tupfen-Chiffonkleid zog gestern triumphal in den Schrank ein, nachdem es acht Jahre lang links liegen gelassen wurde.

Finally made it.

In der Nachbarwohnung herrscht absolute Stille, die Businessklamotten sind anscheinend im Urlaub. Vielleicht haben sie aber auch nur Angst von den Untoten direkt vor ihrer Tür, man weiß es nicht.

Wenn sich niemand bewegt wird niemand verletzt.

In der Freizeit-Abteilung tut sich momentan auch nicht viel, da ich diese Urlaubs-Sache ernst nehme und nur noch in Bikini, Pareo oder Kleidchen rumrenne. Ein paar Tops sind dazugekommen, und ein blauer Pünktchenrock. Scheint ein Muster zu sein, pun intended.

Ach ja, ich wollte ja aufräumen. Mach ich morgen.

Schuhe: hier herrscht Full House, denn wir haben auf allen Zeilen und Sparten ein Bingo. Und das in beiden Schränken. So gern ich schwarze Pumps akkumuliere, so verliebt bin ich anscheinend in dunkelbraune Sandaletten. Die Anzahl und Fläche der Riemchen variiert, mein Favorit sind die Slings von Friis & Company unten Mitte rechts. Keine Schnalle, nichts zum Schnüren, und halten trotzdem am Fuß. Bitte mehr davon!

Crowded house.

Jetzt die Spaßschuhe, das macht mir immer am meisten Freude... Adlerauge wird bemerkt haben, daß die Teilnehmer nicht dieselben sind. Drei Paar mußten in Quarantäne ziehen, weil ich ein persönliches Problem mit ihnen habe. Dafür ist z.B. die Schönheit oben links eingezogen: Bastwedges von Mango mit cremefarbener Häkelspitze, federleicht und bequem. Ob ihrer Zusammensetzung leider absolut nicht wasserresistent, weswegen sie sehr selten draußen waren die letzten Jahre. Dank Hitzewelle dieses Jahr aber umso mehr.

Inda house.

Bonusfoto: Handtaschenfach. Die aus dem Haufen entkommenen sitzen friedlich auf zwei Brettern der Mittelkonsole, die ich hierfür in Eigenregie versetzt habe. Ja, ich weiß mit einem Schraubendreher umzugehen. Die untere Tasche ist zur Zeit in Nutzung und hat dank Sale und einem Gutschein damals 15 € gekostet. Butterweiches Leder und Esprit-Qualität, eines der Schnäppchen meines Lebens. Zum Chiffonkleid vielleicht etwas mächtig, also jage ich jetzt eine Crossbodybag in genau dieser undefinierten Farbe. Weidmannsheil.

Tascheboard mit Notausgang.

Woche sieben und mein Styleberater hat mich gestern gefragt, ob das Kleid neu sei; allgemein würde ich mich jetzt viel abwechlsungsreicher und noch toller als sonst anziehen. Dank dank dank!







14. August 2015

"Aber mein Pech ist, daß ich vergesse was ich weiß

deshalb dreht sich wohl mein Scheiß-Leben auch in nem scheiß Kreis."

Leider zu Unrecht in Vergessenheit geraten und die erste bekanntere deutsche Rapperin, Kudos an Sabrina und Danke für eine Lebensweisheit, die mich immer wieder schmerzhaft in den Hinterkopf schlägt. Denn eigentlich weiß ich nicht nur, daß Limited Editions bei mir Teile des Hirns aussetzen lassen und ich deshalb einen Bogen um sie machen sollte. Nein, in diesem Fall war ich sogar ziemlich sicher, ein ziemlich ähnliches Exemplar dieses Bronzers schon mein eigen zu nennen. Die Rede ist von der aktuellen Catrice-LE (irgendwas mit Luminizing), hier ein Gruppenbild mit Lipgloss (hat sich da rein-gephotobombt):

Schwäche mit Ansage

Schauen wir uns das Corpus delicti mal genauer an und legen es neben den Bronzer aus der Metallure-LE von vor genau einem Jahr:

Links die Metallure 2014, rechts die Illumination 2015

Dafuq? Anscheinend will ich mich selbst veräppeln, und Catrice lacht sich derweil besinnungslos. Ein bißchen unregelmäßiges Wellenmuster auf die Verpackung, den Namen und den Inhalt lassen wir einfach mal gleich, das fällt niemandem auf und verkauft sich von selbst. Ich kann nicht fassen daß das funktioniert, noch weniger fassen kann ich daß es bei mir funktioniert. Sehen wir den Tatsachen ins Auge und genauer hin:

Oh, shiny!
Der linke Bronzer sieht etwas dunkler aus, ist aber MARMORIERT. Aufgetragen sieht man dann schon einen Unterschied, der Metallure-Bronzer ist das für meinen Hautton perfekte roségoldene Blush, der Illuminize-Bronzer hat einen deutlichen orangefarbenen Unterton. Als Bronzer taugen übrigens meiner Meinung nach beide nicht, aber das ist ja auch nicht das Thema. Stellt sich die Frage: was fange ich jetzt damit an? Brauche ich zwei roségoldfarbene Blushes, eines mit orangefarbenem Unterton?









10. August 2015

Auch daneben

Mühe allein garantiert eben nicht Erfolg. Vor inzwischen elf Tagen habe ich mir vorgenommen, folgendes 70er-Jahre inspiriertes Moodboard mit Eigenbesitz nachzubauen, anstatt reflexartig auf den "in den Warenkorb"-Button zu drücken. Hier das Original:

Moodboardin' 70ies


Und das kommt dabei heraus, wenn ich meine Bestände durchforste und das zusammenstelle, was zumindest annährend in die Richtung geht:

Le Fälschung. 

Zeit für die Einzelkritik:

- Sonnenbrillen: klarer Punkt für mich, die zwei Sunnies sind cooler als das gepolyvorte Duo von Zara. Bonuspunkt für den Veteranen von Pieces mit Schildpattelementen. Die senfgelbe Schwester von &otherstories ist erst acht Wochen dabei. Kein Geld zu holen hier!
- Halstuch: ein ebenfalls älteres Semester von COS, das Muster gefällt mir besser als das der Alternative. Noch ein Punkt, insgesamt schon vier.
- Poloshirt statt Kurzarmpulli: naja. Nö. Vier zu eins.
- Mittellanger Rock: bis auf diese Beschreibung haben die Röcke überhaupt nix gemein. Himmelblaue Chiffonfalten gegen weinroten schweren Wickelstoff. Vier zu zwei.
- Kleid: es ist immerhin ein Neckholderkleid... so eine Art... ach, who am I kidding. Vier zu drei.
- Schuhe: nailed it! Was Schuhe angeht kann mir kaum jemand das Wasser reichen! Wobei diese Wildledersandaletten in der undefinierbaren Farbe und dem seltsamen Absatz schon sehr cool aussehen. Vielleicht... Punkttechnisch halbe-halbe.

Das führt zu einem Endstand von 4,5 zu 3,5 für mich. Blöderweise hilft das nicht, ich will immer noch den Halbarmpulli, den Rock und das Kleid. Dammit.

Immerhin hab ich's versucht.



9. August 2015

Unerwartete Nebenwirkungen

Woche 6, und schon setzt die Weisheit ein.

Ich war heute vollkonzentriert und habe das Beste aus dem Tag gemacht, und das hauptsächlich mit wenig Textil auf diversen Terrassen und Balkonen, in Liegestühlen und auf Gartenliegen, mit und ohne Buch, die Sonne suchend oder sie meidend (und das abwechselnd), und hab es seit langem mal wieder geschafft von der Dunkelheit überrascht zu werden.

Diese ausschweifende Einleitung zeigt, warum die Fotos heute unschaft, schief und bei Kunstlicht geschossen worden sind. Man erkennt das wesentliche, aber stolz bin ich nicht darauf.

Das mit der Ordnung üben wir nochmal.

Ein schönes Beispiel für jahrelange Favoriten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ganz rechts meine haselnußfarbene (??!) Leinenjacke aus der H&M Garden Collection. Google sagt das gute Stück ist 5 Jahre als, es kommt mir noch viel länger vor. Jeden Sommer kann ich's kaum erwarten, sie zu tragen, mußte bisher aber immer in den "Saison"-Kisten nach ihr kramen. Das sollte ja nun anders werden, wenn alles auf Display hängt. Darunter eine sienna-gelbe Wildledertasche von Mango aus der Pantone-Reihe, Jahrgang 2007. Guess what: ich hab sie bisher nie getragen, aus Sorge sie könnte Flecken bekommen! Wie bescheuert bin ich eigentlich... sei's drum, sie ist toll und das wird ihr Sommer.

Stillstand.

Nothing new. Die Leinenanzüge wechseln sich ab mit den Chinos, das war die vergangene Woche. Da ich die kommenden 14 Tage nicht zu arbeiten gedenke passiert hier eher weniger.

Das Halstuch-Tuchkleid.

Beat the heat the Thai way. Das orangerot-schwarzweiße Kafankleid ganz links ist ein Mitbringsel aus Bangkok (und hier kommt der Ohrwurm, viel Vergnügen!), genau gesagt aus der weltbekannten Khao San Road. Warum sie so beliebt ist hab ich nicht verstanden, die dort erhältliche Ware ist auf jeden Fall legendär. Das Kaftankleid ist im Prinzip nur ein Halstuch mit einem rautenförmigen Loch darin, an den Seiten teilweise zusammengenäht und mit einer Kordel in der Mitte gerafft. Ich habe es als Strandkleidchen gekauft und für umgerechnet 8 Euro erwartet, daß es maximal den Urlaub übersteht. Das ist jetzt bald zwei Jahre her, es hat jede Runde in der Waschmaschine schadlos überstanden, dabei weiß ich noch nicht mal ob es waschbar ist. Faszinierend.

Mittelkonsolen-Bonusfoto mit Loch!

Die Handtaschen passen nicht mehr in die Schränke unter die Kleidung, also kommen sie in die Mittelkonsole. Heißt das überhaupt so? Egal, bei mir schon. Alle vier Exemplare sind heißgeliebt und ständig in Nutzung, die braune Motobag von Zara mittig-links ist schon so zerknautscht daß es schon wieder stylish ist. War Liebe auf den ersten Blick, nur das Geld hat uns für drei lange Tage voneinander getrennt. Jeden Pfennig wert.

Halbtotale.

Wenn ich schon das gleiche nochmal fotografieren muß kann ich auch mal die Perspektive wechseln. So erkennt man auch was von den schönen Schuhen die sich da tummeln. Halt, ein Pärchen in der dritten Reihe ist neu. Die cognacfarbenen Peeptoes sind auch schon acht Jahre alt und kommen aus dem renommierten Modehaus H&M. Ja, da konnte man in den guten alten Zeiten mal Lederschuhe kaufen, die ewig halten. Zudem sind sie ungeschlagen bequem, selbst mit hohen Absätzen. Eine Kombination, die sich selten findet. Und das für 29,90 €. Beat this!

Full house.

Das Maß ist voll, ein zweites muß her. Immerhin habe ich schon angebaut, in weiser Voraussicht. Die blauen Plims von H&M (ich erkenne ein Muster hier) sind heile aus der Waschmaschine gekommen, hätte ich nicht gedacht. Ganz unten rechts ein paar customized Topshop-Sandalen. Mir hat das schlecht geschnittene Lederband nicht gefallen, also hab ich es durch schwarze Schnürsenkel ersetzt und zwei der dämlichen Lederschlaufen abgeschnitten. Gotta do what you're gotta do.


Sechs Wochen sind schon vorbei, und meine Methode des kleidungstechnischen Arche-Noah-Prinzips erzeugt bereits Nebenschauplätze. So habe ich zum Beispiel das Paar schwarzer Ledersandaletten auf der rechten Seite folgenden Fotos:

Die ersten unter den anderen.

Tolle Schuhe, und genau was ich gesucht habe: komplett aus Leder, in Italien gefertigt, vernähte Sohle, schlichtes Riemchen über dem Vorderfuß, einfache Dornschließe, beige Innensohle. Passen zu allem, flach, bequem, gut verarbeitet, federleicht. Ein Must-have, ein Allrounder, ein Basic.

Nur: ich schau sie an und denke: ich mag euch nicht.
Nachdem ich ernsthaft erwägt habe bei der ganzen Überfütterung mit schönem Schuhwerk langsam gaga zu werden kam mir nach längerer Überlegung die Erleuchtung. Ich habe sehr schmale Füße und rutsche unter dem Riemchen vorne beim Laufen ein kleines bißchen durch. Nicht viel, zumindest nicht genug um es beim Anprobieren zu bemerken. Aber genug, um unterschwellig von den Schuhen genervt zu sein. Witzigerweise habe ich ein zweites Paar in kaffeebraun mit zwei überkreuzten Riemen, die ich sehr gerne trage. Schade, in dem Fall muß ich nach einem Ersatz suchen.

Und ich war so nah dran!

7. August 2015

Go, going, gone

Auch wenn es wenig Müll ist - es ist Müll. Laßt ihn uns wertschätzen und fotografieren.

Diese vier Gesellen haben einen Einmaltrip in den gelben Sack gewonnen. Da ich monatlich einmal meine "Empties" wegwerfe kann ich wissenschaftlich belegen, daß eben nicht "alles auf einmal leer geworden" ist. Dies scheint eine weit verbreitete Sinnestäuschung zu sein, der alles Weibliche gern unterliegt, wenn es darum geht, Gründe für vorzeitige Kosmetikkäufe zu finden. Ja, ich schaue euch an, Beautyblogger und -youtuber. Nice try.

Götterdämmerung für die vier (verdammte Schraube in der Zierleiste!)

Dann gehen wir die Sache mal an.

- Weleda Granatapfelschönheitsduschcreme. Prinzipiell mag ich Weleda sehr gerne, vor allem die Lavendelduschcreme hat es mir angetan. Abends nach einem langen Tag duschen, Lavendel riechen, ins frischbezogene Bett fallen und sanft entschlummern... der Granatapfel macht da nicht so richtig mit. Ich kann gar nicht sagen, was genau nicht stimmt, der Duft erinnert mich immer an Obst, das sein Reifegradmaximum vor ein paar Tagen überschritten hat und jetzt anfängt, sich in Most zu verwandeln. Sorry, es paßt nicht so richtig zwischen uns. Aber es liegt nicht an Dir, es liegt natürlich nur an mir...

- Rexona. Wahrscheinlich und hoffentlich ein Deo. Da dies ein Notkauf in einem südchinesischen 7-11 war (respektive dem Äquivalent eines 7-11, vielleicht war ich auch in einer sehr gut getarnten Koksbude) kann ich leider nicht genau sagen, was mir da verkauft wurde. Die Packungsbeschriftung gibt keine weiteren Hinweise. Benutzt habe ich es jedenfalls als Deo, und das hat ziemlich gut funktioniert. Nachkauf leider ausgeschlossen, es sei denn ich finde diesen Koksladen wieder.

- Origins GinZing. Im Sommer toll, riecht irgendwie zitrus-orangig-frisch und soll dank Koffein wachmachen. Ich kippe mir das Koffein lieber in Tassen rein als es aufs Gesicht zu verteilen, aber wenns schön macht... Konsistenz zwischen Creme und Gel, hielt jetzt viel zu lange (über ein Jahr, wie geht das??), manchmal für meine sensibel-trockene Haut nicht genug Feuchtigkeit. Sicher auch nicht den hohen Preis wert, aber da ich noch einen zweiten Tiegel habe (hallo Sonderangebote!) bleib ich erstmal dabei.

- innisfree jeju cedar wood Handcreme. Oh, wo fang ich an? Kurz gefasst können wir beautytechnisch in Europa einpacken, die Südkoreaner sind uns ein Jahrzehnt voraus. Mindestens. Man betritt eine innisfree-Boutique und sieht Dinge, von denen man garnicht wußte, daß man sie braucht. Und dann stehen die da schon zum Verkauf! Und sind superbillig! Dafuq is wrong??!?
Jedenfalls bin ich ein wenig durchgedreht, damals in Seoul. Bei Interesse schreib ich mal einen ausführlichen Post dazu, just let me know. Zur Handcreme: riecht nach Zedernholz, was ich super im Winter fand. Herber, leicht bergamottelastiger Geruch, echt mal was anderes. 30 ml sind in der Tube, doch sie wollte nicht wie geplant im Frühjahr aufgeben, nein nein. Im Juli hab ich sie leergemacht. Hält ewig, duftet toll, pflegt besser als meine l'Occitane-Lavendelhandcreme. Ja, ich habs gesagt! Und dazu steh ich! Jetzt schaut, wie ihr an das Zeug rankommt, ist garnicht so einfach.

Narcissus und Daphne blossom warten schon.

2. August 2015

Wimmelbild

Der erste Monat ist vorbei, Zeit für die schonungslose Dokumentation eventueller Fortschritte im Zustand meines Ankleidezimmers. Wobei ich das Ding anders nennen muß, "Ankleidezimmer" hört sich zu dekadent an, nach Zofe und Geheimgängen und entwendeten Diamantcolliers.
Hm, ich hätte gern einen Geheimgang...

Was?

Ach ja, Klamotten. Mehrere Jahre Promovieren haben meiner Aufmerksamkeitsspanne nicht gutgetan, zurück zum Thema. Ich habe versucht, die gleiche Perspektive zu erwischen. Außerdem hab ich ein paar kleine Fehler eingebaut (sprich: zwischen den Fotos festgestellt daß ich meine Unordnung fotografiere und aufgeräumt). Viel Spaß beim Suchen.

Adlerauge erkennt den Unterschied

Der Kartonturm im Hintergrund hat einiges an Höhe verloren, ich räume die leeren Exemplare in die oberen Fächer des Kleiderschranks. Außerdem fülle ich die Schuhreihe unter den Kleidern immer wieder auf, frühmorgens kann ich leichter schauen als lesen was auf den Kartons steht. Klamottentechnisch ist einiges verschwunden, der gelbe Bouclémantel hält seinen prominenten Platz hinter der ertrunkenen Fellboa.

Das wichtigste im Bild ist die fehlende Fotografin!

Hier tut sich in einigen Bereichen gar nix - und zwar am Pulloverstapel ganz hinten im Bild. Die T-Shirts nehmen langsam aber stetig ab, die kurzen Hosen und Miniröcke ebenfalls. Verwirrt habe ich festgestellt daß ich gerade mal zwei Tops mit Spaghettiträgern besitze, hier baue ich definitiv aus. 

Schlecht beleuchtet oder Kunst?

Kaum zu erkennen, zwei Handtaschen sind vom Stapel gewandert und leben jetzt hinter den Kirschholztüren. Für das Durcheinandner an COS-Tüten und IKEA-Boxen fehlt mir noch eine Lösung, hier muß die Zeit für mich arbeiten. Ja, es ist bescheuert, seine Sachen notdürftig verräumt dem Staub auszusetzen statt sie in Schubladen und Fächer zu räumen, aber wir sind nicht zum Spaß hier.

Nie wieder Hosen!

Meine illustre Sammlung an bunten und/oder gemusterten Röcken, Kimonos, Seidentops und Hotpants. Unten sammeln sich immer mehr unpraktische, nutzlos kleine und heißgeliebte Clutches und Crossbody-Bags, die ich so gern zum Ausgehen mitnehme. SatC ist eben nicht tot, es lebt in uns allen weiter.

Professionell und modisch - zumindest letzteres.

Langsam komme ich aus meiner eigenen Einöde raus, was Businessklamotten angeht. So habe ich - Schock! - tatsächlich die letzten Tage mal einen Rock und mehrere offene Pumps respektive Sandaletten getragen. Der Aufschrei blieb aus, meine Kollegen raffen das überhaupt nicht, wie sehr ich hier aus meiner Comfort- in die Spaßzone gegangen bin. Irgendwie beruhigend.

Zirp zirp...

Ja, richtig beobachtet. Hier gibt es nix zu sehen. Zwar habe ich ein Kleid für einen Kurztrip eingepackt, aber dieses jenes Kleid nicht angehabt. Es wird nicht geschummelt.

Gewagtes Schuhwerk.

Was die Bereifung angeht habe ich vor der Hitze kapituliert und mein Fahrgestell mit Peep-Toes ausgestattet. Am Folgetag waren es dann schon offene Sandaletten. Was kommt als nächstes? Bürö-Flipflops und formal shorts? Der Mittelstand geht den Bach runter.

Gotta wear them all.

Mein Schuhproblem besteht darin, daß ich zu wenig Füße habe. Bald muß ich anbauen, ein Schuhschrank ist noch leer, und er wird kaum mit Pumps gefüllt werden. Oder Sneakern. Oder irgendwelchen vernünftigen Schuhen. Die Sommertemperaturen geben mir die Möglichkeit, endlich mal meine komplette Sammlung auszuführen. Jedenfalls wenn der Sommer noch bis November hält. Toi toi toi.

Bonusfoto!

Um treue Leser zu belohnen soll man ja irgendwas in den Postings verstecken. Ich mache es euch mal einfach und zeige die andere Seite der Kleiderstange, wo ich meine Spaßschuhe aufstelle. Da warten noch einige Schönheiten auf ihren Einsatz. Die Schuhkartons sind zu 50% leer, kommen aber erst weg wenn die Schuhe auch getragen wurden.

Zwischenbilanz nach einem von 12 Monaten: macht immer noch Spaß, tut meiner Kreativität gut und hält mich nicht im mindesten vom Onlineshops-Surfen ab. Vielleicht aber vom Kaufen. Wir werden sehen.