28. November 2015

So nicht, Topshop!


Heute am Welt-Kaufnix-Tag ist eine gute Gelegenheit, einmal die Vorzüge des Nichtkonsums vor Augen zu führen: Türe und Schubladen von Kleiderschränken schließen problemlos, der Samstag kann auf dem eigenen Sofa verbracht werden anstatt in unsortierten Kleiderläden mit massenhaft Konkurrenzkunden und immerwährendem Weihnachtsgedudel, und man muß sich nicht mit dem Endgegner des Onlinehandels auseinandersetzen: dem Kundenservice von Topshop.

Da ich mich inzwischen gut kenne behaupte ich erst gar nicht, daß mich mein letzter Kontakt mit den beflissen-inkompetenten Natashas und Josuas und Peters des Textilriesen vom überm Kanal auf ewig davon abhalten wird, dessen Ware zu kaufen. Aber es kommt ziemlich nahe an ewig dran.

Was war passiert? Im April machte ich aus jugendlichem Leichtsinn einen Riesenfehler, den ich mir im Nachhinenin beim besten Willen nicht mehr erklären kann: ich gab eine Onlineorder bei Topshop auf. Zwei Paar Schuhe hatten mein Auge beim nachlässigen Browsen gefangen, und da ich wie die erschreckende Mehrheit der Endverbraucher an Blitzdemenz leide, wenn ich etwas sehe was mir gefällt und was ich mir leisten kann, habe ich sofort bestellt.

Die Ware kam schnell an und ging zu 50% auch wieder zurück, weil sich die Optik bei einem Paar deutlich von der des Produktbildes unterschied. Das zweite Paar gefiel jedoch und erhielt sofort einen Ehrenplatz im Schuhschrank, wo es auf dem Sommer wartete. Ein Paar schwarze Ledersandalen mit Schnürriemchen und recht flachem Keilabsatz, Echtleder, allerliebst.

Topshop-Sandalen Fairy, im Prinzip schöne Schuhe.


Nun der Sommer kam, und ich trug die Schuhe. Genau dreimal. Dann begegneten sie ihrem Erzfeind, Regenwasser. Auf der Straße, also nicht von oben. Und so nahm das Drama seinen Lauf, denn die angebliche Echtledersohle löste sich auf, als ob sie aus gepresstem Papier bestände.

Man ahnt am rechten Schuh schon Böses...


... dreht man sie um bestätigt sich der Verdacht.

Ächte Läder - was ist das internationale Symbol für Presspappe?

Nunja, ich bin kein Experte, aber meiner Ansicht nach sollten sich Schuhsohlen beim Kontakt mit Wasser nicht auflösen. Also schrieb ich den freundlichen Kundenservice von Topshop an und wollte eine Reklamation einreichen. Da natürlich jeder haltlos behaupten kann, seine Schuhe lösen sich auf, habe ich sofort Beweisfotos angeboten. Das war am 23. August. Am 24. August bereits schrieb der Kundenservice, daß ich die Ware zur Prüfung zurücksenden könne. Sei sie fehlerhaft, bekäme ich selbstverständlich mein Geld zurück.

Am 6. September erhielt ich dann per Mail mein Rücksendeformular, nachdem ich über Facebook nachgefragt hatte, wie meine Rekla so läuft. Eine Bearbeitung würde 3 bis 4 Wochen dauern, danach bekäme ich Rückmeldung. Also Ware eingepackt und verschickt. Erhalten hat Topshop die Rücksendung schon zwei Tage später, am 8. September. 

Am 28. Oktober war ich der Ansicht, daß nun 3 bis 4 Wochen vergangen wären und ich gern eine Rückmeldung hätte. Am 29. Oktober bekam ich Auskunft, daß meine Retoure leider nie bei Topshop angekommen wäre. Leider habe ich eine Sendungsverfolgungsnummer, welche das Gegenteil beweist. Nach deren Einsendung wurde mir versichert, daß die Informationen an die zuständige Stelle weitergeleitet wurden (jetzt schon?) und ich innerhalb von 7 bis 10 Werktagen eine Rückmeldung erhalten würde. Das war am 30. Oktober.

Am 12. November war ich der Ansicht, daß jetzt 7 bis 10 Werktage vergangen waren. Also schrieb ich den Kundenservice an, welcher mir erläuterte, daß der Betrag am 30. Oktober erfolgreich auf mein Paypalkonto zurücküberwiesen worden sei. Ein Blick auf mein Paypalkonto überzeugte mich vom Gegenteil. Topshop empfahl mir höflich, mich mit Paypal in Verbindung zu setzen.

Paypal wiederum sagte mir, daß da gar nix überwiesen worden sei, und ich solle mir die Transaktionsnummer geben lassen, anhand Paypal die onimöse Rückzahlung hätte auffinden können.

Also flugs Topshop angeschrieben und nach der Transaktionsnummer gefragt. Das war am 13. November. Ich hab ja auch sonst nix zu tun.
Am 14. November schickte mir Topshop eine PayerID und betonte nochmals, der Betrag sei am 30. Oktober auf mein Konto überwiesen worden. Ich solle mich höflichst mit Paypal in Verbindung setzen. Paypal informierte mich auch freundlich darüber, daß die I****en von Topshop die Identnummer meiner Retoure vom letzten Mai übermittelt hätten. Betrag und Datum seien komplett falsch, und ich hätte null komma nix für meine Reklamation rücküberwiesen bekommen.

Da inzwischen 180 Tage seit meinem Kauf vergangen seien (interessanterweise an dem Tag, an dem Topshop angeblich meine Rückzahlung erfolgreich auf mein Paypalkonto transferiert hat, nämlich am 30. Oktober) konnte Paypal auch keinen Käuferschutz mehr anbieten.

Also schrieb ich wieder eine Mail an Topshop, erzählte was der freundliche und kompetente Paypal-Mitarbeiter mir erläutert hatte und bat freundlich, mir mein Geld zurückzugeben. Das war am 17. November. Am 18. November schrieb mir der Topshop-Kundendienst (der gleiche übrigens, der mir vorher dreimal versichert hätte, daß das Geld am 30. Oktober auf mein Konto überwiesen worden sei, nur damit es hier zu keiner Verwechslung kommt), daß es leider technische Schwierigkeiten bei der Rücküberweisung gegeben hätte.

Ach was.

Naja jedenfalls bräuchte man jetzt meine Visa- oder Mastercard-Daten, um eine Erstattung auf meine Kreditkarte vornehmen zu können. Gefragt, ob ich eine Kreditkarte habe und ob sie von einem der beiden Anbieter wäre hat mich zwar keiner, aber hey, man muß den Leuten ihren Job auch nicht schwerer machen als er eh schon ist.
Da ich die Daten aber auf keinen Fall per Email übermitteln solle (Mensch, das hätte ich jetzt glatt gemacht! Glück gehabt!) werde man mich anrufen, ich solle eine Nummer nennen und einen Zeitraum, in dem ich erreichbar sein. Sie würden zwischen 10 und 17 Uhr anrufen.
Also schrieb ich mal meine Nummer, das erschien mir sinnvoll, und sagte frei ich sei den ganzen Tag erreichbar. Es geschah nichts. Das war am 17. November.

Vorsichtshalber schrieb ich gleich am nächsten Tag, daß ich auch heute erreichbar sei sowie morgen und überhaupt. Gegen elf Uhr machte ich dann den Fehler, daß ich mein Telefon am anderen Ende des Raumes liegenließ anstatt es in der Hand zu halten. Es klingelte. Zweimal. Auch mein Spurt quer durchs Zimmer konnte nichts mehr retten: der Anrufer hatte aufgelegt. Sofortiger Rückruf war zwecklos, denn die Nummer schien sich nicht rückrufen lassen zu wollen. Es klingelte erst gar nicht, der Anruf wurde instantan abgebrochen. Dreimal. Google fand zwar eine alternative Telefonnummer für den Topshop-Kundenservice, aber eine monotone Dame informierte mich, daß "kein Anschluß unter dieser Nummer" sei.

Eine Stunde später erreichte mich eine Email vom Topshop-Kundendienst, daß man nun versucht habe mich ein weiteres Mal zu erreichen. Man bete mich, eine Uhrzeit zu nennen, an der ich erreichbar sei.

Zugegebenermaßen verlor ich hier ein wenig die Contenance und vergriff mich im Ton, indem ich in meiner Antwort das Wort EINMAL in Großbuchstaben schrieb, um deutlich zu machen, mit welcher Häufigkeit Topshop versucht hatte, mich zu erreichen. Außerdem setzte ich unnötigerweise ein Ausrufezeichen hinter die Aufforderung, mir eine Rückrufnummer zu nennen.

Eine halbe Stunde später kam die Antwortmail. Enthalten die nutzlose Rufnummer, die mir bereits Google andrehen wollte, und eine zweite, kostbare Telefonnummer in Großbritannien.

Dort angerufen ging Peter ans Telefon, der nach nur 30 Minuten freundlicher Konversation die Misere meiner Lage erkannt hatte und es im ersten Anlauf schaffte, den Eurobetrag meiner Rückerstattung in Pfund umzurechnen. Die müsse nämlich in Pfund überwiesen werden, geht nicht anders. Weiterverbunden an Joshua durfte ich meine Kreditkartennummer nennen, den Namen und das Gültigkeitsdatum. In bis zu fünf Werktagen sei die Rückbuchung auf meinem Konto ersichtlich, versprach mir der wundertätige Joshua. Dann legten wir auf.

Nur drei Tage später war der 22. November. Ein schöner Tag, aber auch ein trauriger, denn hier ging die endlose Geschichte zu Ende, die ich hier erzählen durfte. Eine krumme Summe, welche allerdings Ähnlichkeit mit der erwarteten Rückerstattung hatte, landete auf meinem Kreditkartenkonto. Und wenn Topshop sie nicht wieder in 4 Wochen einzieht, dann leben wir alle glücklich und zufrieden und hoffen, daß sich unsere Pfade nie wieder kreuzen werden. Ich werde mein möglichstes dafür tun.



15. November 2015

Wenn nichts zu sagen ist

Es ist dunkel geworden da draußen.

Laßt uns zusammenhalten, damit es nicht so bleibt. Zeigt Solidarität mit allen, die trauern, sich fürchten und die auf ein besseres Morgen hoffen nach den schrecklichen Tagen des Gestern. Egal, wo sie sich befinden. In Frankreich, Griechenland, auf den schwarzen Wellen des Mittelmeers oder in den zerstörten Städten Syriens, in Kellern, Zelten, den eigenen vier Wänden oder mitten im Nirgendwo.

8. November 2015

Einer für einen

Das Maß ist voll, die Grenze erreicht. Irgendwann kommt (hoffentlich) für jede von uns Fashionvictims der Moment, in dem die Erleuchtung wie der Blitz einschlägt. Dann steht man vorm eigenen Kleiderschrank und sagt im Geiste zu sich selbst die magischen Worte "ich habe genug Klamotten".

Nicht, daß damit die Lust auf Neues plötzlich verschwunden wäre, nein! Die besteht immer noch, und es ist die vornehme Pflicht und Aufgabe, dieselbe im Zaum zu halten. Aber allein die Erkenntnis ist der erste wichtige Schritt in Richtung Nirwana. Sobald man dies beherrscht erhält man Zutritt zur nächsten Bewußtseinsebene des Konsumenten - man erkennt eine Notwendigkeit, Dinge zu ersetzen. Und zwar ohne sich in die eigene Tasche zu lügen.

An diesem Punkt wähne ich mich seit geraumer Zeit, und so schreibe ich mir seit ein paar Wochen die Maxime auf die Fahnen, nur noch zu ersetzen. Streng mathematisch ausgelegt heißt das: für alles was reinkommt, muß was anderes raus. Ich halte meinen Anspruch hoch und bleibe dabei in der Kategorie, sogar in der Unterkategorie. Untenstehendes Set veranschaulicht meine Überlegung.

Versus
Es kann jeweils nur einen geben.


Rechts im Bild ist der Status quo zu sehen: ein navyblauer Strickcardigan von Zara, ein paar bleigraue Wildlederwedges von Esprit und ein paar "praktische" Pumps von Tamaris. Links ihre möglichen Nachfolger und direkten Kontrahenten: ein marineblauer Cardigan von Mango, ein paar taupefarbene Wildlederbooties von Esprit und ein schwarzes Paar Pumps von Mango. Die Einzelanalyse:

Der Cardigan von Zara ist fünf Jahre alt, ich mag ihn eigentlich sehr gern aber er pillt und fusselt wie die Hölle. Langsam sieht er ziemlich abgeratzt aus. Außerdem haßt ihn mein Mitbewohner. Sein potentieller Nachfolger besteht zwar auch hauptsächlich aus Akryl, ist aber flach gewebt. Und, zugegebenermaßen, um einiges stylischer.

Die Wildlederwedges von Esprit sind bequem und sehr leicht, leider hat sich bei einem die Innensohle gelöst und rutscht beständig runter. Davon brennen mir die Fußsohlen nach einer Weile. Außerdem sind sie etwas tief ausgeschnitten, sodaß sie am Fuß wackeln. Die Booties sind ebenfalls von Esprit, aber verdammt teuer. Außerdem habe ich Angst, daß sie schnell Flecken kriegen. Und ich bin etwas ratlos, wie ich sie kombinieren soll. Die Farben sind allerdings wunderschön.

Die Tamaris-Pumps waren ein Basta-Kauf, als ich dringend mal wieder Schuhe für auffe Arbeit brauchte. Sie sind gepolstert und Echtleder, sehen aber plump aus. Der rechte Schuh schneidet am Ausschnitt ein. Die Mango-Nummer ist sicher nicht bequemer, sieht aber eleganter aus. Feinstrumpfsöckchen muß ich eh für beide tragen, also give it a try.

Die drei Schönheiten sind auf dem Weg zu mir, mal sehen wer im Kampf alt gegen neu als Sieger Einzug in die Schränke hält.

3. November 2015

Los im Oktober

Vorratspackungen. Das Kryptonit des Schwaben, für das er genauso anfällig ist wie für rote Sale-Etiketten, Rabattgutscheine oder Produktzugaben, neudeutsch "Goodies" genannt. Merken wir eigentlich, wie unsere Sprache analog zu unseren Hirnen verblödet? Goodies?? Ernsthaft???

In den letzten Wochen bin ich den permanenten Verlockungen widerstanden und habe alte Sünden aufgearbeitet, sprich: einige Riesenverpackungen geleert. Nichts nervt mehr als eine Schaumbadflasche, die schon so lange in Gebrauch ist daß sie zwei Badezimmer kennt. Aargh!

Tschö, die Mehrheit werde ich NICHT vermissen!

- John Frieda brilliant brunette Shampoo und Spülung (nein, nicht Conditioner! auch wenn das drauf steht!): beide sehr gut, ich nutze sie gerne, aber: das Zeug kostet im Set 15 Euro. Was zur Hölle hat mich geritten, daß ich mir gleich zwei Sets als Vorrat angelegt habe, und inzwischen drei Jahre gebraucht habe um diesen Vorrat zu erschöpfen? Ganz klar mein altes schwaches Ich, das bei Douglas den Mindestbestellwert für irgendein idiotisches Goodie erreichen wollte. Asche auf mein Haupt, das ich mir in Zukunft mit Balea-Shampoo zu einsfuffzich waschen werde. No Nachkauf.

- Etude House Pomegranate Sheet Mask: Etude House ist designtechnisch die Anna Sui Koreas. Alles ist putzig/niedlich/kawaii verpackt, aber die Produkte sind auch gut. Die Maske sollte Feuchtigkeit spenden und das hat sie auch getan, da ich aber nicht weiß wann ich das nächste Mal nach Seoul komme setze ich mal ein Fragezeichen dahinter.

- Innisfree Acai Sheet Mask: klasse Produkt, kaufe ich sicher nach, aber mein Vorrat an Tuchmasken ist riesig und variantenreich, ich muß erstmal acht andere Sorten ausprobieren. Kommt aber definitiv in Frage.

- le petit Marsellais Schaumbad Olivenöl und nochmalwas: hat himmlisch gerochen und einen zarten, aber haltbaren Schaum ergeben. Ich gehöre zu den Leuten die solange in der Wanne liegen bis die Wassertemperatur wirklich wirklich nicht mehr angenehm ist, und der Schaum hat länger gehalten als ich! Das will was heißen! Das nächste Mal in vive la France werde ich mir wieder eine Flasche holen, aber die Größe ist schon eher etwas für Vielbader.

- & other stories Mediterrenean Body Lotion: war im Prinzip ein guter Gedanke, der Duft der stories-Pflegeprodukte ist ja immer etwas ganz besonderes. Leider habe ich nach einer Weile nicht mehr die Blumen des Mittelmeeres herausgerochen sondern Gummibärchen, und das kann einem morgens enorm auf die Nerven gehen. Die Pointe: ich hab noch eine zweite Flasche. Mal sehen ob die ein gutes Geschenk hergibt...

- CadeaVera Ampulle Hyaluron Booster: ich würde ja mehr von dem Zeug verbrauchen wenn in einer solchen Ampulle nicht viel zu viel für mein Gesicht (inklusive Hals) drin wäre. Wie großflächig ist eigentlich das Antlitz einer CadeaVera-Durchschnittskonsumentin? Immerhin reißt das Produkt kein Loch ins Budget, aber Verschwendung ist das schon irgendwo.

1. November 2015

Nachts sind alle Katzen grau

Bis auf die schwarzen.

Draußen wabert der Nebel vorbei, die leuchtend gelben Blätter liegen mehrheitlich auf dem Boden statt an den Bäumen zu wedeln, und bei mir setzt der Spätherbsteffekt ein: ich investiere Geld in Badeöl, Strick und Spitzendessous. Eine Art Trotzreaktion, worauf auch immer. Vielleicht weil man sich jetzt am liebsten hinter mehreren Lagen Flanell, Kaschmir und Wolle vergraben will und doch noch etwas filigranes tragen möchte.

Die hauchzarten Neuzugänge aus luftigem Nichts zeige ich hier nicht, so exhibitionistisch bin ich noch nicht unterwegs. Stattdessen ein Lagebericht vom Hauptquartier, sprich dem "Ankleidezimmer". Klamottenraum hört sich so konsumopfermäßig an.

Mit Absicht.

Die Schuhe sind rapide weniger geworden, sie passen jetzt alle in eine Reihe. Man merkt daß ich mir wirklich Mühe gebe, auch die etwas schwierigen Paare selbst in meinen Alltag einzubauen. Freitag hatte ich haselnußbraune Stiefeletten mit kleinem Plateau an und meine Kollegen teilweise überragt. Die haben schön blöd geschaut.

So leer irgendwie.

Ich mag es ja kaum glauben, aber sogar die Kleiderstange lichtet sich merklich. Die Mehrheit der Teile, die noch draußen sind, gehört darüberhinaus noch zu meinen Lieblingen. Piece of cake also, eigentlich. Die graue Plaidjacke und der dunkelbraune Ledermini sind übrigens schon ins Lager der Sieger gewechselt, am Wochenende kommt mir keine Hose an!

Zu viel ist nicht genug.

Hurra, ein weinroter Faltenrock! Kaum wollte ich unbedingt einen kam Mango zehn Tage später mit diesem wadenlangen Schmuckstück in die Shops. Preis, Material, Farbe - alles perfekt. Wäre ich jetzt eitel würde ich sagen, ich bin dem Trend voraus und habe ein Gespür für das, was kommt. Wäre ich paranoid käme ich mir jetzt beobachtet vor. Leider bin ich realistisch und weiß, daß ich einen unglaublich gewöhnlichen Geschmack habe. Schade.

Rush hour.

Wenn Dein Businessklamottenschrank mal aus allen Nähten platzt, ganz im Gegensatz zum Nachbarabteil mit den Freizeitkleidern, wird es Zeit, Dein Leben ernsthaft zu überdenken. Ich weiß ja schon daß ich zu viel arbeite, auch wenn ich viel Spaß daran habe und wirklich gut Geld verdiene. Aber irgendwie ist mir das unheimlich. Dieses Bild macht mir auf eine seltsame Weise ein schlechtes Gewissen. Bin ich auf die dunkle Seite gewechselt?

Meine Hobbies sind...

Jede Menge Jacken und Mäntel, wo sind die Kleider? Das lilafarbene ist ein Sommerkleid und muß raus in den Winterschlaf, tatsächlich habe ich es erst gestern seit langem mal wieder geschafft, ein Kleid zu tragen. Auf dem Brett über der Stange meine Schlafklamotten. Wenn man sich den Stapel anschaut scheint das meine liebste Freizeitbeschäftigung zu sein. Macht sich nur nicht gut im Poesiealbum.

Skandal!

Was ist falsch an diesem Bild? Ist es der schief aufgehängte Yutaka ohne Taillenbänder? Der Schlafsack, der ein eingerolltes Regencape ist? Die Sammlung glitzernder Abendtäschchen, die langsam verstauben? Nein, die häßliche Wahrheit versteckt sich im Stapel Sportkleidung, der seit Anfang Oktober nicht kleiner geworden ist.
Keine weiteren Fragen, euer Ehren.

Noch alle Schuhe im Schrank.

Schön, ihr seid auch vollzählig. Neu dabei die schwarzen Lackpumps rechts mitte unten, in denen ich aus unerfindlichen Gründen immer einkalte Zehen habe. Gestern standen plötzlich Halloweenkinder vor unserer Tür, da mußte ich schnell in ein Paar Schuhe schlüpfen und die Tür öffnen. Gesungen haben sie auch. Da gibt man doch gern seine letzte Tafel Schokolade.

Falscher Ort, falsche Zeit.

Nope, das ist nicht mehr zeitgemäß. Nur hab ich nicht so viele Winterschuhe, um den Schrank aufzufüllen. Es hat keinen Sinn: wir werden in die Karibik ziehen müssen.

Warm und schick.

Die mittelbraunen Stiefeletten links oben sind von Gant und waren mit 35 Euro verdächtig günstig. Ein Glücksfund bei TK Maxx, aber leider sind die sehr selten. Das kleine Plateau hält außerdem die Kälte fern von den Füßen. Wir werden sehen, wie sich die Treter bei vereisten Gehwegen bewähren.

Jo, im Vergleich zum letzten Post sieht man tatsächlich Fortschritte. Ich freue mich nach wie vor auf die Sachen, die noch vor den Schränken liegen und hängen, und habe auch Spaß am Einräumen. Im direkten Vergleich mit neuer Kleidung, die doch immer mal wieder im Online-Warenkorb landet stelle ich immer wieder fest, daß das was ich habe schwer zu schlagen ist. Sogar das Kombinieren fällt mir leichter. Win win win?